Betriebsgründerinnen mit Kindern – das geht!

Betriebsgründerinnen mit Kindern - das geht!
Foto: Lars Köpfler

Die Malermeisterin Jennifer Köpfler zeigt, dass man auch als zweifache Mutter einen Malermeisterbetrieb gründen kann. Für sie war die Gründung ein Glücksfall. Nach der Geburt ihrer Kinder ließ sich Familie nicht mit einer Vollzeitstelle vereinbaren. Köpfler war in verschiedenen Jobs tätig. Mit der Hilfe der Agentur für Arbeit und deren Existenzgründerzuschuss wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Somit ist sie ein Vorbild für andere Betriebsgründerinnen.

Noch immer sind kaum Frauen am Bau anzutreffen. Allerdings sind Existenzgründerinnen in der Bauwirtschaft noch seltener. Am beliebtesten sind beispielsweise im Gebiet der Handwerkskammer Konstanz die Berufe der Malerinnen, Fliesenlegerinnen, Facharbeiterinnen zum Einbau von Betonfertigteilen und die Schreinerinnen, um sich mit einem Betrieb selbständig machen. So auch Jennifer Köpfler, deren Tag wie ein Tag in jeder Familie mit Kindern beginnt. Sie macht Frühstück, bringt die Sprösslinge dann zur Schule und fährt zur Arbeit. Die Malermeisterin zeigt, dass man auch mit Familie ein Solounternehmen gründen kann. So gelingt ihr Spagat zwischen Beruf und Familie. „Nach einem Vormittag auf der Baustelle bin ich meistens eineinhalb bis zwei Stunden daheim und kümmere mich um die Kinder”, erklärt die Zweifach-Mama. “Manchmal bleibe ich auch am Nachmittag zu Hause und nehme an Schulevents teil“. Sie genießt, dass sie sich ihre Zeit frei einteilen kann. Am Abend erledigt sie dann die Baustellenbesichtigungen, übernimmt die Vorbereitungen und führt Kundenberatungen durch.

Meisterschule als Basis für die Selbstständigkeit

Im Jahr 2019 hat sie ihren Meister an der Bildungsakademie im baden-württembergischen Waldshut gemacht. Ihre Söhne sind inzwischen neun und zwölf Jahre alt. Eine Vollzeitstelle als angehende Malerin kam für sie nicht in infrage, weil sich eine solche Stelle nicht mit einer Familie vereinbaren ließ. Zunächst nahm sie Jobs in verschiedenen Sparten an. Unter anderem kochte sie auch in einer Kantine. Zunächst hatte sie auch versucht, drei Tage in der Woche als Malerin zu arbeiten. Das war jedoch zu kompliziert, denn sie konnte nicht jeden Morgen um sieben Uhr auf der Baustelle stehen. Außerdem wollte sie auch keinen Chef haben, der ihr sagt, was sie zu tun hat. Deshalb hat sie sich im Jahr 2018 an der Meisterschule in Waldshut angemeldet.

Papierkram ist für viele Betriebsgründerinnen eine große Hürde

Somit war ihre berufliche Laufbahn vorgezeichnet. Im Jahr 2019 bekam sie von der Agentur für Arbeit einen Existenzgründerzuschuss. Der ermöglichte ihr im November 2019 den Schritt in die Selbstständigkeit. Bei der Gründung sei der Papierkram eine große Hürde gewesen sei. Jedes Detail musste beachtet werden. Ihren Businessplan hat sie bewusst selbst geschrieben. Das Ende war dann ein Start im Starter-Center der Handwerkskammer Konstanz für die Eintragung. Wegen der Unterstützung wäre am Ende alles leichter gewesen, bestätigt die Malermeisterin.

Unterstützung der Familie ist von hoher Bedeutung

Besonders wichtig sei die Unterstützung der Familie gewesen. Ihr Partner, ihre Kinder und die Freunde haben sie bei ihrem Vorhaben immer unterstützt. Ebenso Familiensache ist die Ausbildung im Betrieb. So habe ihr Bruder im September eine Lehre zum Maler und Lackierer angefangen. Zuvor hatte er in ihrem Betrieb ein Praktikum absolviert. Aufgrund des Fachkräftemangels kann sie sich vorstellen, auch in der Zukunft Menschen in diesem Beruf auszubilden. Sie hat sich für diesen Weg entschieden und geht mit gutem Beispiel für andere Betriebsgründerinnen voran.

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