Das Fliesenlegerhandwerk und das Problem mit dem Nachwuchs

Das Fliesenlegerhandwerk und das Problem mit dem Nachwuchs
Foto: Roland Riethmüller

Die Sorge um den Nachwuchs im Fliesenlegerhandwerk war das Hauptthema in einer aktuellen Diskussionsrunde, die kürzlich stattfand. Bei der Ursachenforschung wurde festgestellt, dass primär das schlechte Image dafür verantwortlich sei, dass sich so wenige für den Beruf des Fliesenlegers entscheiden. Teilweise sind es aber auch die Eltern, die den Kindern generell vom Bauberuf abraten. Am runden Tisch wurde deshalb nach Lösungsansätzen gesucht.

Bei den Fliesenlegern gibt es ein akutes Nachwuchsproblem. Diese Herausforderung war auch das Hauptthema einer Diskussionsrunde in Augsburg Anfang Juli, die bei dem Bauchemie-Hersteller PCI stattfand. Insgesamt wurden drei Initiativen auf den Weg gebracht, die das Problem lösen sollen. Überall in den Medien wird vom Nachwuchsproblem bei den Fliesenlegern gesprochen. Neben der demografischen Entwicklung wurde auch das Imageproblem der Fliesenleger angesprochen. Bereits im Elternhaus raten die Eltern ihren Kindern vom Beruf des Fliesenlegers und generell von den Bauberufen ab. Wer dennoch eine Ausbildung beim Bau beginnt, muss sich vor den Eltern oder den Freunden verantworten. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat dazu eine Umfrage gestartet. Über 61 Prozent der Befragten gab demnach an, dass das soziale Ansehen der Handwerksberufe eher als sehr niedrig eingestuft werde.

Nachwuchs im Fliesenlegerhandwerk: Suche nach gemeinsamen Lösungen

Es gab in der Vergangenheit zwar einige Lösungsansätze, aber keine gemeinsamen Initiativen mit breiter Wirkung. Um das Ansehen vom Fliesenlegerhandwerk zu stärken, soll nun eine Imagekampagne ins Leben gerufen werden. Ziel ist es, die Sichtbarkeit des Handwerks zu stärken. Der Fachverband Fliesen und Naturstein (FFN) will das Projekt gemeinsam mit den anderen Beteiligten im Jahr 2023 ausrollen. Es sollen unter anderem gemeinsame Auftritte auf Fachmessen organisiert werden. Anhand von Musterkoffern und anderen Materialien sollen die zukünftigen Azubis angesprochen werden. Solche Initiativen können zu großen Ergebnissen führen.

Nur miteinander kann die Herausforderung bewältigt werden

Manchmal ist es aber auch für die Jugendlichen schwer, einen Überblick darüber zu bekommen, welche Firmen überhaupt Ausbildungsplätze anbieten. Denn diese werden nicht von allen Betrieben gemeldet. „Wir wissen, dass die Nachwuchsproblematik im Handwerk ein immer größeren Problem wird”, erklärt Stephan Tschernek, Leiter Marketing der PCI Gruppe. “Auch wir als Hersteller in der Industrie sind gefordert, unseren Beitrag für die Zukunftssicherung des Handwerks zu leisten.“ Dabei betont weiter, dass man gemeinsam in einem Boot sitzen würde und dass man gemeinschaftlich das Problem angehen müsse. Nur miteinander könne man dem Problem mit dem Nachwuchs im Fliesenlegerhandwerk beikommen.

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Imageproblem

Angefangen hat alles mit der Handwerksnovelle und Arbeitsfreizügigkeit ab 2004 durch BK Schröder und Rot/Grün. Verschlanken und mehr Arbeitsplätze sollten dadurch entstehen. Eine Wüste und eine Erosion der betroffenen Gewerke durch Murkser und Dilettanten ist entstanden. Die gravierenden Mängel der Arbeiten zeigen dies ganz offen. Nun hat man den offensichtlichen Fehler nach 14 Jahren korrigiert. Die Erholung wird genau so lange dauern – also mehr als ein Vierteljahrhundert verschenkte Zeit. Die heutigen Zustände auf den Baustellen in deutschen Großstädten erinnert eher an Marktzustände im Balkan oder Orient. Deutsch wird dort nur noch selten gesprochen. 

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