Die Umwelt spielt in unserer Zeit eine immer wichtigere Rolle und sie zu schonen ebenfalls. Im Hinblick auf die Bauwirtschaft lässt sich vielleicht nicht gleich ein Zusammenhang erkennen, doch besteht dieser ohne Zweifel. Immerhin wird bei der Verwendung der Baustoffe o.ä. bereits der Grundstein gelegt, ob man ressourceneffizient arbeitet oder nicht. Eine aktuelle Studie belegt, dass hier vor allem im Tiefbau noch ein erhöhtes Potenzial gegeben ist.
Das Zentrum Ressourceneffizient des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI ZRE) hat sich in einer aktuellen Studie mit der Ressourceneffizienz im Tiefbau beschäftigt und dabei sehr klare Ergebnisse erzielt. Denn würde man die heute bereits möglichen technischen Maßnahmen zur Verringerung des Materialverbrauchs konsequent umsetzen, wären Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen, Rohstoff-und Energieaufwand im Tiefbau signifikant. Durchgeführt wurde die Untersuchung „Ressourceneffizienzpotenziale im Tiefbau“ von dem Ökoinstitut e.V.
Straßenbau hat die stärksten Umweltauswirkungen
Zu diesen Ergebnissen kam die VDI ZRE mit Hilfe einer Stoffstromanalyse. Hierbei wurde der Einsatz der Ressourcen im Tiefbau besonders unter die Lupe genommen. Im Wesentlichen beschränkten sich die Untersuchungen auf die beiden stärksten Bereiche des Tiefbaus. Den Straßen- und Schienenbau. Hierbei ist es vor allem der Straßenbau, der die stärksten Umweltauswirkungen mit sich führt.
4,9 Millionen Tonnen Treibhausgase durch Erneuerung und Neubau im Tiefbau
Für die Analyse wurden die Materialaufwendungen bis zum Jahr 2030 berücksichtigt. Hierbei zeigt sich, dass des vor allem die Erneuerungsmaßnahmen an Straßen, Brücken und Tunneln sind, die gut vier Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr verursachen. Beim Neubau werden hier immer noch 900.000 Tonnen im Jahr errechnet. Diese Zahlen sind alarmierend, wenn man bedenkt, welche Auswirkungen sie auf unser aller Umwelt haben.
Die Studie veranschaulicht, dass durch den Einsatz von bestimmten Maßnahmen, welche nach heutigem technischem Stand bereits problemlos umsetzbar wären, eine beachtliche Steigerung der Ressourceneffizienz gegeben wäre. So würden die Treibhausgasemissionen um gut 11 Prozent, der kumulierte Rohstoffaufwand um 24 Prozent und der kumulierte Energieaufwand um 35 Prozent gesenkt werden können.
Im Tiefbau schlummert ein großes Potential zur Ressouceneinsparung
Natürlich ist den Analysten klar, dass man bereits heute auch schon daran arbeitet, im Tiefbau mit recyclbaren Materialien zu arbeiten. Und genau das tut man ja zum Teil auch schon. Doch wäre in diesem Bausektor noch viel mehr Potenzial, um langfristig die nötigen Reduzierungen zu erwirken.