Im dritten Jahr in Folge kann der deutsche Hochbau Wachstum verzeichnen. Dabei hat die aktuelle Hochbauprognose ein Marktvolumen von 221,3 Milliarden Euro ermittelt. Laut den Ergebnissen ist auch im Jahr 2017 mit weiterem Wachstum zu rechnen. So sind Bauunternehmen gut beraten, diesen Trend zu nutzen, sich auf dem aktuellen Stand zu halten und weiterzuentwickeln.
Der deutsche Hochbau hat sich im letzten Jahr ebenso gut geschlagen, wie schon in den Jahren zuvor. Dabei war der Wohnungsbau in dieser Entwicklung ausschlaggebend. Axel Schäfer arbeitet für OC&C-Partner und ist für den Bausektor verantwortlich. Er sieht verschiedene Faktoren für die positive Entwicklung im Hochbau: So hat zum einen den milden Winter eine geringe Arbeitslosigkeit nach sich gezogen. Zum Anderen haben die niedrigen Zinssätze die Immobilien zu einer attraktiven Anlageoption gemacht.
Der Wohnungsbau treibt die Baukonjunktur
Der Wohnungsbau sorgte 2016 für ein stabiles Wachstum. Vor allem der gewerbliche Neubau soll auch im Jahr 2017 mit einem Beitrag in Höhe von 9,0 Prozent zum Wachstum beitragen. Dem privaten Wohnungsbau wird ein Wachstum von 2,2 Prozent prognostiziert. Im Nichtwohnungsbau soll ebenfalls ein Wachstum zu erwarten sein. Die steigenden Steuereinnahmen und der Investitionsbedarf der in öffentlichen Gebäude soll dazu führen, dass der öffentliche Bau stärker ansteigen wird als der Wirtschaftsbau.
Deutliche Steigerung im Wohnungsbau
Auch die Auftragsbücher zeigen die positive Entwicklung im Hochbau an. Um 13,3 Prozent sind die Auftragseingänge im Jahr 2016 angestiegen, im Wohnungsbau sind es 15,0 Prozent. Die ersten Monate des Jahres 2017 lassen Optimismus aufkommen. So wurden im letzten Jahr viele Baugenehmigungen erteilt, die in diesem Jahr ausgeführt werden. Im gewerblichen Wohnungsbau stiegen die Zahlen um 29,1 Prozent und im privaten Wohnungsbau um 19,2 Prozent.
Stabilität im Wirtschaftsbau
Der Wirtschaftsbau hat eine schwierige Zeit hinter sich. Im Jahr 2016 war ein stabiler Wachstum von 0,1 Prozent zu verzeichnen. Die Prognosen rechnen damit, dass das jährliche Wachstum in den nächsten Jahren bei 0,2 Prozent liegen wird. Die Bereitschaft zu schnellen Investitionen wird jedoch nach Meinung der Experten etwas zurückgehen. Die Ursache hierfür liegt in den unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, zum Beispiel in der unklaren US-Wirtschaftspolitik oder dem Brexit.
Investitionen für die Zukunft
Die stabile Marktlage eignet sich hervorragend dafür, dass sich Unternehmen an die zunehmenden Veränderungen im Hochbau anpassen. „Smarte“ Bauprodukte sind derzeit ein großes Thema im Bausektor. Eine große Rolle bei der Digitalisierung spielt beispielsweise auch das BIM (Building Information Modeling), dem digitalen 5D-Datenmodell.