Drohender Streik – Tarifverhandlung Holzindustrie festgefahren

Drohender Streik - Tarifverhandlung Holzindustrie festgefahren
Foto: Roland Riethmüller

Die Arbeitgeber in der Holzindustrie haben bei der diesjährigen Tarifverhandlung bereits frühzeitig ein Angebot gemacht. Die Arbeitnehmervertretung droht trotz des Angebots mit Streik. Doch die Unternehmen haben jedoch auch mit massiven Preissteigerungen zu kämpfen. Hinzu kommt der Materialengpass. Der hat dazu geführt, dass einige Unternehmen nicht mehr fristgerecht liefern können. Das Pochen der Gewerkschaft auf die Altersteilzeitregelung hilft weder den Mitarbeitern noch den Unternehmen.

„Die Maximalforderungen der IG Metall in den laufenden Tarifverhandlungen sind angesichts der anhaltend angespannten Materialversorgung und der Rohstoffpreisentwicklung völlig unangemessen“, so Johannes Schwörer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HDH). Weiter betont er, dass die starre Altersteilzeitregelung den Fachkräftemangel in den Unternehmen nur verschärfen würde. Die Arbeitgeber würden mit ihrem frühen Angebot den Mitarbeitern zeigen wollen, dass man die Rohstoffkrise und die Pandemie gemeinsam meistern möchte. Die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) droht derweilen mit Streiks. Das beweise, dass sie nur ihre eigenen Ziele verfolge und ihnen die wirtschaftlichen Belange der Betriebe egal sei.

Deutlich erhöhte Materialkosten in der Holzindustrie

Die Erzeugerpreise sind so stark in die Höhe geschnellt, wie seit 45 Jahren nicht mehr. Nach den Corona-Beschränkungen trifft die dramatische Preisentwicklung die Unternehmen zur falschen Zeit. Die Baumaterialpreise explodieren. Besonders betroffen sind Bauholz, Kunststoffe, Spanplatten, Aluminium und Kleb- und Schaumstoffe. Im Gegenzug dazu implodieren die Kalkulationen. Wegen Materialengpässen konnten einige Unternehmen nicht mehr liefern. Wegen der historischen Kostensteigerung schmelzen die Erträge. Von daher ist es nicht nachvollziehbar, warum die IG Metall auf eine starre Altersteilzeitregelung pocht. Diese werde weder den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht, noch den Herausforderungen der Unternehmen in einer Gesellschaft, die immer älter wird.

Demografietarifvertrag vorsorglich gekündigt

Bisher konnten die Betriebe für so wichtige Themen wie die betriebliche Gesundheitsförderung oder altersgerechte Arbeitsbedingungen den Demografietarifvertrag nutzen. Die IG Metall hat diesen jedoch im Vorfeld der Tarifverhandlung einseitig gekündigt. Die meisten Tarifverträge sind zum 31.8.2021 beendet. Nun fordert die Gewerkschaft 4,5 Prozent mehr Geld mit einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Anpassung der Altersteilzeit durch eine Aufstockung des Demografiefonds. Die Arbeitgeber haben 1,2 Prozent mehr Lohn ab März 2022 geboten. Außerdem sollen weitere 1,3 Prozent ab März 2023 folgen. Die IG Metall hat das Angebot mit sofortigen Streiks in Baden-Württemberg abgelehnt. Für Niedersachsen wurde ebenfalls ein Arbeitskampf angekündigt.

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