Tarifverhandlung im Bauhauptgewerbe erneut ergebnislos

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Foto: Roland Riethmüller

Obwohl die Arbeitgeber den Forderungen der Arbeitnehmervertretern weit entgegen gekommen sind, konnte bisher in den Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe keine Einigung erzielt werden. Die Gewerkschaft hält das Angebot für nicht akzeptabel und sieht keinen Bezug zur guten wirtschaftlichen Lage in der Baubranche. Die Überlegung ist nun, über einen unabhängigen Schlichter einen Kompromiss zu finden.

Die Tarifverhandlung im Bauhauptgewerbe ist festgefahren. So konnte vorgestern auch am fünften Verhandlungstag keine Einigung zwischen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) und die beiden Arbeitgeberverbänden, Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erzielt werden. Das Ergebnis in der Tarifrunde 2018 für rund 800.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe ist demnach nach wie vor offen.

Arbeitgeber zeigen sich verhandlungsbereit

„Der Ball liegt jetzt im Feld der IG Bau. Wir sind weiterhin verhandlungsbereit,“ erklärt der Arbeitgeber-Verhandlungsführer Frank Dupré. Während der Verhandlungsführer der Arbeitnehmer, der Stellvertretende IG Bau-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers immer noch ein kräftige prozentuale Erhöhung fordert. “Dazu sind die Arbeitgeber aber trotz hervorragender Baukonjunktur nicht bereit gewesen“, so Schäfers.

Die IG Bau fordert für das Bauhauptgewerbe insgesamt sechs Prozent mehr Lohn, darüber hinaus eine Angleichung der Ost- und Westlöhne und die Kostenübernahme der Wegezeiten zu den Baustellen. Außerdem soll ein 13. Monatsgehalt und sämtliche Kosten der Ausbildung bezahlt werden.

Nicht in allen Bereichen im Bauhauptgewerbe ähnlich gute Ergebnisse

Die Arbeitgeber sind den Forderungen der IG Bau hinsichtlich einer Lohnerhöhung zwar entgegen gekommen, doch war das für die Gewerkschaft nicht ausreichend. Statt den angebotenen sechs Prozent innerhalb von 24 Monaten forderten sie “4,x Prozent” Lohnerhöhung innerhalb von 14 Monaten, erklärten die Arbeitgeber. “Unsere Unternehmen brauchen Planungssicherheit. Dem kommt ein langfristiger Tarifvertrag entgegen. Darüber hinaus kann die Mehrzahl der Unternehmen keine derart hohen Tarifforderungen verkraften, da die Umsatzzuwächse nicht in allen Bereichen und Regionen gleichermaßen hoch sind”, argumentiert Dupré und bedauert den Abbruch der Verhandlungen.

Wie es nun konkret weiter geht, ist offen. Die Verhandlungskommission empfahl dem IG Bau-Bundesvorstand, die Tarifverhandlung für gescheitert zu erklären und eine Schlichtung anzurufen. Der frühere Bundesarbeits- und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement würde demnach als Schlichter den Tarifvertragsparteien im Rahmen der Schlichtungsordnung im Baugewerbe zwei Wochen Zeit geben, eine Einigung zu erzielen. Anschließend würde die Friedenspflicht enden, wenn auch danach kein Kompromiss erzielt werden würde.

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