Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) schätzt, dass in Deutschland im Jahr 2011 die Zahl der hocheffizienten Gebäudesanierungen gegenüber dem Vorjahr um etwa die Hälfte zurückgegangen ist. Als Gründe dafür identifiziert die dena zum einen das Fehlen steuerlicher Anreize als auch der finanziellen Förderprogramme für interessierte Hauseigentümer. Der seit Monaten andauernde Streit um diese Themen streckt die Bürger ab, an ihrem Eigentum die entsprechenden Gebäudesanierungen vorzunehmen. Daher fordert die dena nach einer Lösung.
Die Zahlen zur Entwicklung des Sanierungsmarktes zeigen, dass die Hauseigentümer stark verunsichert sind. Die derzeitige Diskussion zwischen Bundesregierung und Bundesländern bezüglich der Steuerentlastung und Förderprogramme, hält viele eigentlich willige Bürger ab, Sanierungen an ihrem Gebäude durchzuführen. Sollten beide Parteien keine Einigung zu Gunsten des Bürgers finden, wird eine große Chance vertan. Neben der grundsätzlichen Steuererleichterung muss die Bundesregierung auch dafür sorgen, dass diese auf Teilsanierungen ausgeweitet wird. Andernfalls wird es nicht möglich sein, die notwendige Verdoppelung der Sanierungsrate auf 2 Prozent zu gewährleisten.
Auch eine Studie im Auftrag des Verbändekreises Energieeffizienz und Klimaschutz konnte an einem Fallbeispiel belegen, dass die Einnahmen für den Staat bei einer staatlichen Sanierungsförderung wesentlich höher sind, als sie den Staat am Ende kosten. So würde jeder Euro Mindereinnahmen aufgrund von Steuererleichterungen durch ca. 1,17 Euro Steuermehreinnahmen mehr als ausgleichen. Das ist für die dena noch ein Argument mehr, warum man sich auf diese Steuererleichterungen einigen muss. So kann sichergestellt werden, dass eine bundesweite und flächendeckende Wirtschaftsförderung die Folge wären. Nicht zuletzt der Mittelstand und das Handwerk würden davon profitieren.
Daher tritt die dena an die Bundesregierung und Bundesländer heran und fordert eine steuerliche Absetzbarkeit unabhängig vom persönlichen Steuersatz. Das ist schon allein der Gleichberechtigung wegen notwendig. Denn andernfalls würde Geringverdienern die Möglichkeit hocheffizienter energetischer Gebäudesanierungen völlig verwehrt bleiben, weil die Förderung viel zu niedrig ausfallen würde als dass es sinnvoll wäre.