Die Handwerkskammer Dresden hat eine Umfrage zum Thema Fachkräftesicherung durchgeführt. Aus dieser geht hervor, dass qualifizierte Mitarbeiter immer stärker gesucht werden. Der Kammerbezirk Dresden liegt mit diesem Wunsch nach Einstellung von Mitarbeitern (27 Prozent der befragten Betriebe) über dem bundesweiten Durchschnitt (25 Prozent) und noch deutlicher über dem der ostdeutschen Bundesländer (22 Prozent). Trotz des Suchen nach geeigneten Mitarbeitern, ist das Finden immer schwieriger.
Besonders die Handwerker für den gewerblichen Bedarf, wie Metallbauer oder Gebäudereiniger, werden mit 34 Prozent am Stärksten nachgefragt. Dicht gefolgt (33 Prozent) dahinter steht das Lebensmittelhandwerk (z.B. Bäcker und Fleischer). In diesem Bereich sind gerade Verkäufer/innen sehr begehrt.
Der fachliche Abschluss der gewünschten Beschäftigten ist dabei bunt gemischt, doch die Tendenzen sind sehr eindeutig. Handwerksbetriebe suchen in erster Linie Gesellen (87 Prozent), erst mit weitem Abstand folgen Fachkräfte mit kaufmännischer Ausbildung (18 Prozent), Meister (17 Prozent) und Hochschulabsolventen (8 Prozent).
Der demografische Wandel und die steigende Wettbewerbssituation auf dem Fachkräftemarkt erschweren die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern zusehends. Laut 44 Prozent der befragten Betriebe,mussten sie einen erhöhten Aufwand zur Suche nach Angestellten aufbringen gegenüber dem Vorjahr. Sogar jeder vierte Betrieb (27 Prozent) ist völlig erfolglos bei der Suche nach Fachkräften. Besonders kleinere Betriebe haben es nicht leicht, Nachwuchs zu gewinnen. Denn meist sind die Firmeninhaber für Personalfragen zuständig und erledigen dies „nebenbei“ mal mit.
Die Gründe für ein Nichtbesetzen von Stellen sind zahlreich wie plausibel. Allen voran ist die mangelnde Qualifikation der Bewerber (69 Prozent). 42 Prozent der Befragten geben aber auch an, dass die durch die Arbeitsagentur vermittelten Bewerber „nicht arbeitsbereit“ sind. Neben diesen zwei schwerwiegendsten Begründungen spielen auch zu hohe Gehaltsforderungen (22 Prozent) und fehlende Mobilität der Bewerber (15 Prozent) eine Rolle.
Um aber auch bei diesen erschwerten Bedingungen mit der bestehenden Mannschaft möglichst wettbewerbsfähig am Markt zu bleiben, investieren die Unternehmen immer mehr in andere Bereiche. Gut 55 Prozent der Betrieb ziehen in Betracht, die Weiterbildung der vorhandenen Mitarbeiter zu verstärken und gegebenenfalls auch flexible Arbeitszeitmodelle zu nutzen. Gänzlich Abstand nehmen sie aber dafür von der Idee, Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen. Nur etwa 3 Prozent ziehen diese Option überhaupt in Betracht.