Fast ohne Auswirkung – Elektrohandwerk trotzt Corona-Krise

Fast ohne Auswirkung - Elektrohandwerk trotzt Corona-Krise
Foto: Roland Riethmüller

Direkt nach dem Lockdown wurde das Elektrohandwerk nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie befragt. Eine neue Umfrage zeigt jetzt, dass die Betriebe besser durch die Krise kommen als zunächst angenommen. Bereits die erste Befragung hatte Anlass zur Hoffnung gegeben. Doch nun ist die Zahl der Innungsbetriebe weiter zurückgegangen, die mit Umsatzrückgängen gerechnet hatten. Kurzum: Es herrscht Entspannung in der Branche.

Durch die Corona-Krise zeigte sich das Elektrohandwerk in einer Umfrage kurz nach dem Lockdown wenig zuversichtlich. Doch nun hat der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) Mitte Mai eine erneute Befragung bei seinen Mitgliedern durchgeführt. Demnach ist der im März abgesackte Geschäftsklimaindex laut dieser Umfrage unter den über 2.000 Innungsfachbetrieben wieder deutlich angestiegen. Von dem Lockdown war das Elektrohandwerk tatsächlich weniger betroffen als andere Branchen. Es gab zwar Umsatzrückgänge, diese wurden von den Auftragspolstern aufgefangen. Nur rund 13 Prozent der Betriebe waren von Kurzarbeit betroffen.

Umsatzrückgänge im Elektrohandwerk deutlich niedriger als erwartet

46,6 Prozent der Betriebe gaben Umsatzrückgänge an. Bei der ersten Befragung im März 2020 waren es noch 58,6 Prozent gewesen, die von Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Pandemie sprachen. Das liegt sicher auch daran, dass nur 1,7 Prozent der Betriebe von Schließungen betroffen waren. Der größte Teil konnte seine Aufträge abarbeiten, wenn auch mit eingeschränktem Umfang. Erfreulich ist auch die Bilanz bei der Kurzarbeit. Rund 13,8 Prozent gaben an, Kurzarbeit angemeldet zu haben. Das ist gegenüber der Befragung im März mit 13,1 Prozent nur ein kleiner Anstieg. Nur 1,5 Prozent griffen zu Entlassungen. Erfreulich ist auch, dass der Geschäftsklimaindex von 55,6 auf 70,1 Punkte angestiegen ist. Bei 35 Prozent der elektrohandwerklichen Unternehmen sind die Auftragsbücher für die nächsten drei Monate gefüllt. Die zweite Umfrage zeigte aber auch, dass es deutliche Unterschiede bei den Gewerken gibt. Größere Umsatzeinbußen haben die Informationstechniker und Elektromaschinenbauer. Sie mussten häufiger Staatshilfen beantragen und Kurzarbeit anmelden.

Bei den Produkten werden Engpässe gemeldet

Verschärft hat sich jedoch die Beschaffungsproblematik. Im März 2020 gaben 30,7 Prozent der Unternehmen an, Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung zu haben. So waren es bei der zweiten Umfrage schon 43,8 Prozent. Auswirkungen hat die Krise aber auch auf Neueinstellungen. Nur 38,2 Prozent gaben an, freie Stellen zu haben. Im März waren es nur 31,7 Prozent freie Stellen. Im Februar waren es jedoch 65,7 Prozent. Es wird aber erwartet, dass der Fachkräftebedarf nach der Krise schnell wieder ansteigen wird und mit mehr Entspannung zu rechnen ist.

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