Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau hinter den Erwartungen

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Foto: Roland Riethmüller

Obwohl im Jahr 2017 mehr Wohnungen fertiggestellt wurden als im Vorjahr, konnten die hohen Erwartungen insgesamt nicht erfüllt werden. Angesichts der hohen Genehmigungszahlen hätte die Zahl der Wohnungsfertigstellungen deutlich höher ausfallen müssen. Das reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf an Wohnungen besonders in Ballungsgebieten zu decken. Anders sieht die Situation dagegen in Berlin aus.

Im Jahr 2017 betrug die Zahl der fertiggestellten Wohnungen 284.800. Im Gegensatz zum Vorjahr ist das zwar eine Steigerung von 7.100 Wohnungen (2,6 Prozent), aber die Erwartungen von 310.000 neue Wohnungen konnten damit nicht vollständig erfüllt werden. Zwar fällt die Entwicklung bei den Mehrfamilienhäusern wesentlich positiver aus, doch auch mit einer Steigerung von 6,7 Prozent konnten die Ziele nicht erreicht werden. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hält vor allem die Zunahme der Grundstücksspekulationen als Argument für die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Es wird daher ein Appell an die Bundesregierung gerichtet, gegen die Praxis der „Genehmigung zum Weiterverkauf“ vorzugehen. Es bestünde ansonsten die Gefahr, dass auch die in diesem Jahr angestrebte Anzahl von 375.000 fertiggestellten Wohnungen nicht erreicht werden könne. Es fehle nicht nur an bezahlbarem Bauland, sondern das Bauland liegt brach und wird von Spekulanten immer wieder teuer weiterverkauft.

Die Hoffnungen liegen beim modularen und seriellen Bau von Wohnungen

Die Hoffnungen liegen nur beim modularen und seriellen Wohnungsbau, denn davon verspricht man sich mehr Effizienz. Eine deutliche Verkürzung der Bauzeit könne dadurch entstehen, wenn die Planung und die Bauausführung in einer Hand lägen. Der Bauindustrieverband weist die Vorwürfe der Politik zurück. dass die geringeren Fertigstellungszahlen auf Kapazitätsengpässe bei der Bauwirtschaft zurückzuführen sind. Im Gegenteil, denn der Personalbestand wurde in den letzten Jahren aufgestockt. Immerhin waren im vergangenen Jahr 812.000 Personen im Bauhauptgewerbe beschäftigt.

Anders sieht es in Berlin aus

In Berlin sieht die Lage der Wohnungsfertigstellungen positiver aus. Hier wurden 15 Prozent mehr Wohnungen fertiggestellt. Das macht ein Plus von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Allerdings schwächelt der Wohnungsbau in Brandenburg, Hier wurden lediglich 10.914 Wohnungen gebaut, was ein Minus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, Dr. Manja Schreiner, gibt zu bedenken, dass die Baubranche die wohnungsbaupolitischen Ziele nur zusammen mit der Politik erreichen könne. „Was wir im Berliner Wohnungsbau auf administrativer Seite dringend brauchen, sind leistungsfähige Behörden mit schlanken Strukturen, eindeutigen Zuständigkeiten und effektiven Verwaltungsprozessen.“

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