Ohne das Handwerk wäre das Münchner Oktoberfest nicht möglich! Damit mehr als sechs Millionen Gäste aus aller Welt den begehrten Gerstensaft genießen können, mussten im Vorfeld über 40 Handwerksberufe schuften. Wochenlang wurde bereits am Aufbau der Festzelte gewerkelt, hektoliterweise Bier gebraut, Trachten genäht, sowie Würstl und Brezen produziert. Besonders stolz ist man dieses Jahr im „Winzerer Fähndl“, das eine innovative Bierbereitstellung installiert hat.
Seit ein paar Tagen wird bereits „auf der Wiesn“ gefeiert, wie es in Bayern heißt. Doch bevor das traditionelle Volksfest mit einem erlösenden „O‘ zapft is!“ eröffnet werden konnte, haben zahlreiche Handwerker die Vorbereitungen getroffen. Insgesamt über 40 Handwerksberufe sind daran beteiligt gewesen. Auch aus dem Bauhandwerk tragen unter anderem Metallbauer, Zimmerer und Elektriker zum Gelingen des zweiwöchigen Mega-Events bei.
Besonders stolz ist man dieses Jahr über das Festzelt „Winzerer Fähndl“, das zum 200. Geburtstag des Oktoberfestes als erstes Zelt mit eine zentrale Bierversorgung ausgestattet ist. Zum Jubiläum trifft modernste Technik auf Tradition. Über ein unterirdisches Leitungssystem fließt das Bier aus drei riesigen Containern mit 280 Hektolitern Fassungsvermögen direkt an die fünf Zapfstationen zum Ausschank. Damit erspart man sich die aufwändige Logistik der Anlieferung von neuem Bierfässern jeden Tag. Das System aus 300 Meter langen Rohrleitungen wurde von Rohrleitungsbauern speziell für das Oktoberfest entwickelt.
Doch auch andere Handwerksberufe haben bereits oder werden noch wahre Meisterleistungen erbringen: So wurden 2009 sechs Millionen Liter von Braumeistern gebrautes Bier auf dem Oktoberfest ausgeschenkt und 500.000 Hendl, 120.000 Würstl und rund 240.000 Brezen verkauft. Natürlich haben auch Gerber und Maßschneider divers bayrische Trachten hergestellt und Metallblasinstrumentemacher ihre handwerklichen Fähigkeiten bewiesen, damit das beliebteste Volksfest der Welt auch zu einem Fest des Handwerks wird.