Heimwerker sind keine Handwerker

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Heimwerken kommt in Deutschland immer mehr in Mode. 57 Prozent der Bürger geben an, interessiert am Werkeln daheim zu sein. 43 Prozent sind sogar mindestens zweimal im Monat als Heimwerker aktiv. Das Feld des Heimwerkers ist vielfältig, von Tapezieren bis hin zum eigenen Hausbau versucht man(n) sich. Dass das Handwerk aber nur qualitativ ausgeführt werden kann, wenn man auch die nötigen Fachkenntnisse besitzt, wird dabei gerne vergessen. Aus diesem Grund startet ab 30. September die Imagekampagne „Wir geben immer 100% (außer bei Tiernahrung)“ des Handwerks.

In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass das Heimwerken immer attraktiver für die Menschen wird und gar eine Modeerscheinung zu sein scheint. Dass das Handwerk für jedermann geeignet sei, implizieren diverse Heimwerkersendungen oder auch die Vielfalt der Heimwerker- und Baumärkte mit seinem umfangreichen Sortiment. So gibt es in Deutschlandweit etwa 2.500 solcher Märkte. Die Produktvielfalt an Werkzeugen, Materialien und ausgeklügelten Techniken ist dabei schon überwältigend.

Der gemeine Heimwerker begnügt sich inzwischen nicht mehr nur mit Tapezieren oder Streichen der Wände – viele versuchen sich sogar am Eigenheim-Bau. Luftblasen unter der Tapete oder uneben laminierte Böden sind da nur ein Teil des Ärgers, dem sich die Heimwerker stellen müssen. Bestenfalls bleibt es beim Ärger über die Missgeschicke, schlimmstenfalls aber entstehen Zusatzkosten. Neben diesen sollte aber auch die Unfallgefahr nicht unterschätzt werden. Allein in Deutschland geschehen jährlich bis zu 300.000 Unfälle beim Heimwerken. Jeder Heimwerker sollte also einsehen, dass ein qualifizierter Handwerker nicht abkömmlich ist.

Die Ausbildung eines Handwerkers umfasst heutzutage immerhin zwei bis dreieinhalb Jahre, in denen der zukünftige Handwerker seine Fertigkeiten im dualen System der betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildung erfährt. In knapp 600 Bildungszentren Deutschlands betreiben die Handwerksorganisationen dieses System. Eines davon ist das Berliner Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ). Hier – genau wie in den anderen Einrichtungen – wird den Auszubildenden neben den praktischen Erfahrungen aus den Ausbildungsbetrieben auch die fachtheoretische Kenntnis vermittelt, die sie für ihre spätere Berufsausübung benötigen. Die praktische Ausübung in den Betrieben ist und bleibt das Fundament der Ausbildung, darüber hinaus ist die überbetriebliche Schulung unabkömmlich und die optimale Ergänzung. In den Einrichtung können die Auszubildenden im Übrigen auch die neusten handwerklichen Techniken lernen, die sie in ihrem Ausbildungsbetrieb möglicherweise nicht vermittelt bekommen können.

Doch Ausbildung allein reicht natürlich nicht. Auch die Aus- und Weiterbildung spielt eine wesentliche Rolle für qualifizierte Fachkräfte. Nur so kann sich der Handwerker den stets ändernden Bedingungen anpassen und auch mit modernen Technologien, neuen Materialien und Werkzeugen immer fachgerecht umgehen. Auch für die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen spielen die Bildungseinrichtungen, wie das BTZ eine tragende Rolle. Sie unterstützen zum Beispiel in Form von Meistervorbereitungslehrgängen.

Das Zusammenspiel aus fundierter Ausbildung und Berufserfahrung machen den Handwerker zum wahren Meister seines Fachs. Da können auch die motiviertesten und ambitioniertesten Heimwerker nicht mithalten.

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