In Deutschland herrscht leider immer noch eine niedrige Bereitschaft zur Investition im öffentlichen Bereich. Und selbst wenn dann Gelder bereitgestellt werden, so scheitern Projekte dann nur allzu oft an Blockaden, die für weitere Verzögerungen sorgen. Beispiele für diese Entwicklung sind zahlreich. Doch gerade hinsichtlich der aktuellen Hochwasserregionen zeigt sich einmal mehr, dass es dringend notwendige Verbesserungen geben muss.
Anlässlich des Tages der Deutschen Bauindustrie am 6. Juni 2013 wurde erneut darauf hingewiesen, dass immer noch zu viele Investitionsstaus in Deutschland vorzufinden sind. Nicht nur, dass dabei auch teilweise die Anforderungen und Bedürfnisse der Bürger eingeschränkt werden, vielmehr sind es auch Projekte, die maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen.
In diesem Zusammenhang wird immer wieder gerne auf die Verkehrsinfrastruktur verwiesen, die unumstritten von großer Bedeutung ist. Jedoch sollten auch Projekte berücksichtigt werden, die zwar nicht täglich zu Beeinträchtigungen führen, dafür aber gerade unter besonderen Umständen zu wahren Katastrophen führen können. Die Hochwassersituation in vielen Regionen unserer Republik ist dabei ein tragisches Beispiel. Natürlich gibt es nicht täglich bedrohliche Pegelstände. Dennoch sollte dafür Sorge getragen werden, dass Hochwasser im Voraus vermieden werden. Dies ist derzeit leider immer noch nicht flächendeckend gewährleistet.
Wenn es um Investitionsstaus geht, zeigt man gerne mahnend auf die Politik. Fairerweise muss man aber erwähnen, dass sie nicht die alleinige Verantwortung für das Stocken von Großprojekten trägt. Immer öfter sind es auch die Bürger, die durch ihre Einwände gegenüber bestimmten Projekten, eine Blockade verursachen. Die Erfahrung zeigt, dass Bürger und Politik von Beginn an zusammenarbeiten müssen. Dazu gehört auch, dass man sich gegenseitig klarmacht, welche Bedeutung bestimmte Projekte haben. Nur durch diese Kommunikation und Einbindung beider Parteien, kann von vornherein dafür gesorgt werden, dass sich niemand übergangen fühlt. Dennoch dürfen die Planungsphasen nicht bis ins Unermessliche ausgereizt werden.
Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hat nämlich gezeigt, dass die deutschen Bürger durchaus bewusst mit Themen wie der Investition in Infrastrukturprojekte auseinandersetzen. Immerhin meinen 56 Prozent der Befragten, dass immer noch zu geringe Investitionen betrieben werden. Lediglich 26 Prozent sehen die Investitionen als ausreichend. Letztlich ist es ja auch im Interesse aller, dass man eine gute Infrastruktur besitzt. Nur so ist die Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit Deutschland langfristig sicher.
Wie die derzeitige Situation der Investitionsblockaden in nackten Zahlen aussieht, wird daran deutlich, dass zurzeit 82 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 51 Milliarden Euro durch fehlende Finanzierung, Bürgereinsprüche oder politische Blockaden auf unbestimmte Zeit ausgesetzt sind.