Kanalbauarbeiten können Häuser schädigen

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Foto: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung

Es lässt sich nicht leugnen, dass in Deutschland zehntausende Kilometer an Abwasserkanälen eigentlich zu erneuern wären. Berechtigterweise fragt man sich, warum  diese Maßnahmen nicht entsprechend umgesetzt werden. Insbesondere der vorherrschende Sanierungsrückstau und die veränderten Anforderungen an den Umweltschutz machen diese Erneuerung inzwischen umso notweniger. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn die Kanalbauarbeiten können schwere Auswirkungen auf benachbarte Gebäude haben.

Abwasserkanäle befinden sich nahezu überall in Städten und Gemeinden. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten sind oftmals andere Gebäude in der Nähe, die durch Kanalbauarbeiten beschädigt werden können. Diese Schäden können unter Umständen größer sein, als man denkt. Dazu gehören neben Rissen und Verschmutzungen auch schwerwiegende Beeinträchtigungen wie Schieflagen der Bauwerke oder Feuchtschäden an Kellerwänden. Diesen Folgen sollte man sich unbedingt bewusst sein und bereits im Voraus Maßnahmen einleiten, die solche Ausmaße verhindern.

Die Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH (GTÜ) macht darauf aufmerksam, dass man stets alle vorhandenen Verhältnisse, beispielsweise die Tiefenlage und Dimension der Kanäle oder auch der Baugrund und die hydrogeologischen Bedingungen, begutachten und abwägen muss, wie mit diesen umzugehen sei. Dr. Dietmar Häßler, Experte für Bauschadensbegutachtung und Vertragspartner der GTÜ, hält fest: „Bereits in der Planungsphase der Kanalsanierung sind mögliche Auswirkungen auf benachbarte Bauwerke zu berücksichtigen.“

Bei der vorherigen Prüfung aller gegebenen Umstände sollte immer auch ein schriftliches Festhalten der Tatsachen erfolgen, damit spätere Streitigkeiten von Beginn an vermieden werden. Auch die Durchführung der Prüfung durch Fachleute ist durchaus ratsam. Mögliche Standsicherheitsnachweise und Prognosen für das Setzungsverhalten der Nachbarbauwerke, für möglicherweise auftretende Schwingungen bei den jeweiligen Arbeiten sind ein möglicher Weg zur Dokumentation der folgenden Sanierungsmaßnahmen. Des Weiteren sind Null-Messungen vor dem Start des Baus und die Überwachung der Erschütterungen in der Bauzeit ratsam.

Selbstverständlich kosten solche präventiven Maßnahmen bei Kanalbauarbeiten auch Geld, dennoch ist dieses sicher gut angelegt. Letztlich helfen sie ja, spätere Auseinandersetzungen zu beseitigen und im besten Fall auch teure und langwierige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

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