Zum ersten Mal wird speziell behandelter Recyclingbeton in Berlin in der Praxis eingesetzt. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts der Senatsumweltverwaltung mit Baufirmen und dem ifeu-Institut setzt das Land Berlin auf nachhaltige Baustoffe. Ressourcenschonender Beton wird bereits in Berlin eingesetzt. Das Ziel ist, die hohen Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Zahlreiche Pilotprojekte haben bereits wichtige Marktimpulse gesetzt. Das hat zur Aufnahme von ressourcenschonendem Beton bei den Transportbetonwerken in Berlin geführt.
In Berlin wird der erste klimafreundliche Beton bei zahlreichen Bauprojekten im Praxistest eingesetzt. Es handelt sich dabei um ressourcenschonenden Beton, bei dem Rohstoffe aus dem Materialkreislauf verwendet werden. So konnten bereits zahlreiche Pilotprojekte wichtige Impulse setzen. Mittlerweile haben in Berlin deshalb die Transportbetonwerke diesen Recyclingbeton ins Standardportfolio aufgenommen. „Zirkuläres Bauen bedeutet, nachhaltige Baustoffe einzusetzen, die wiederverwendbar oder recyclingfähig sind”, erklärt Staatssekretärin Dr. Silke Karcher. “Ressourcenschonender und klimaverträglicher Beton ist ein solcher Baustoff.“ Weiter betont sie, dass das Land Berlin die notwendige Klimaschutzwende am Bau aktiv angehe und somit für andere Bundesländer ein Vorbild sei. Denn das trage zur Vermeidung großer Mengen an Treibhausgas-Emissionen bei.
Deutliche CO2-Einsparung durch neues Verfahren
Das Schweizer Startup neustark hat dafür ein neuartiges Verfahren entwickelt, das durch die sogenannte beschleunigte Karbonatisierung CO2 in RC-Gesteinskörnung speichert. Damit ist es möglich, die Klimabilanz von ressourcenschonendem Beton zu verbessern. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) hat daher gemeinsam mit den Unternehmen Heim Recycling, neustark, Berger Beton und dem ifeu-Institut Heidelberg das Projekt „CORE (CO2-REduzierter Beton)“ initiiert, in dem das neustark-Verfahren im Raum Berlin pilotiert wird. Aufgrund dieses Projekts ist es auch gelungen, eine Zertifizierung und Zulassung für Transportbeton zu bekommen. Mit diesem Einsatz kann die Klimawirksamkeit von ressourcenschonendem Beton um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Daraus ergibt sich bei flächendeckendem Einsatz eine jährliche Einsparung von rund 90.000 Tonnen schädlicher Treibhausgase.
Recyclingbeton im Praxistest
Unter Einhaltung der einschlägigen Normen soll dieser Recyclingbeton erstmals im Herbst in einem Bauabschnitt der Quartiersentwicklung Friedenauer Höhe in Tempelhof-Schöneberg zum Einsatz kommen. Bewiesen werden soll damit, dass das CORE-Verfahren den Praxistest besteht. Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass auch im kommerziellen Betrieb Umweltentlastungen möglich sind. Das Joint Venture der OFB Projektentwicklung und der Instone Real Estate hat dies ermöglicht. Beton wird somit klimaverträglich und ressourcenschonend.