Pilotprojekt Recyclingbeton – so wird Bauschutt direkt nutzbar

Pilotprojekt Recyclingbeton - so wird Bauschutt direkt nutzbar
Foto: Johanna Weber

Statt Bauschutt aufwändig zur nächsten Deponie zu transportieren, könnte der Abbruch auch direkt auf der Baustelle zu Recyclingbeton verarbeitet werden. Dieses Prinzip verfolgt ein Münchner Bauprojekt und spart damit Ressourcen und Energie. Mit einem kürzlich fertiggestellten Pavillon aus Recyclingbeton soll der Einsatz von Recyclingbeton demonstriert und Bauträger überzeugt werden. So zeigt das Projekt, wie durch den Einsatz von recyceltem Beton das Kreislaufprinzip gewinnbringend eingesetzt werden kann.

Die Politik feiert das neue Projekt Betonrecycling auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne in München. Denn dort soll der wiederverwendete Baustoff möglichst projektweit zum Einsatz kommen. Die städtische Wohnbaugesellschaft GWG hat sich als erster Bauträger dazu verpflichtet, rezykliertes Baumaterial in Zukunft zu verwenden. Der Anteil an Recycling-Material soll bei den zu errichtenden Gebäuden sehr hoch sein. So ist unter anderem auch der Neubau eines Jugendzentrums geplant, bei dem der Einsatz von Recyclingbeton dominieren soll.

Bauschutt kann direkt vor Ort recycelt werden

Immerhin spart der Einsatz von recyceltem Beton erheblich Ressourcen. Das abgebrochene Material kann direkt wiederverwendet werden, keine Abraumfläche wird unnötig mit Bauschutt befüllt und die Energie für den Transport zur Deponie wird eingespart. Dieses Projekt nimmt europaweit in der Diskussion um Recycling eine Vorreiterrolle ein. Denn der Bauschutt wird direkt vor Ort recycelt und kann in Zukunft für Neubauten wiederverwendet werden. Aus dem alten Bauschutt können so auf dem Gelände rund 200.000 Tonnen an sogenanntem R-Beton hergestellt werden.

Bauträger müssen noch vom Recyclingbeton überzeugt werden

Doch trotz aller Vorteile müssen die Bauträger von dem neuen Baustoff immer noch überzeugt werden. Um die Bedenken der Bauherren und Bauunternehmern auszuräumen, wurde ein Muster-Pavillon mit einer Grundfläche von 20 Quadratmetern gebaut. Dessen Bestandteile sind recycelter Beton mit vollständig rezyklierter Gesteinskörnung. Hergestellt wurde dieser zu 100 Prozent aus dem Abriss vor Ort. Mitwirkende des Muster-Pavillons waren Architektur- und Bauingenieursstudierende der Hochschule München (HM) unter der Leitung von Professor. Dr. Andrea Kustermann, Professor Thorsten Stengel und Professor Christoph Dauberschmidt, Fakultät für Bauingenieurwesen, und Professor Arthur Wolfrum, Fakultät für Architektur. Am 15. Juli 2021 wird der Pavillon offiziell eröffnet.

Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für nachhaltige Bauprojekte

Die Gestaltungsmöglichkeiten von Recyclingbeton werden durch den Pavillon direkt verdeutlicht. Vier Gruppen aus Bauingenieuren und Architekturstudierenden haben das Projekt mitgestaltet. Daraus entstand ein Sichtbeton mit jeweils vier Stützen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen. Das Ergebnis zeigt, was alles möglich ist. So reichen de Möglichkeiten von fein bis rau, verspielt, plastisch oder streng.

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Ideen braucht das Land

Ideen wie diese.
Warum Transport? Das war wohl die richtige Frage. 

Wenn wir CO2 neutral bauen wollen, werden wir wohl auch ressourceneffizienter werden müssen. Mit dieser Innovation wird wohl jedem klar, dass Kreislaufwirtschaft ganz neue Geschäftsmodelle ermöglicht.

Gerade ein Rohstofflieferant, der bei dieser Art der Rohstoffbeschaffung außen vor wäre, könnte sich überlegen den Beton nie zu verkaufen, sondern nur zu vermieten. Denn sonst hätte er auf absehbare Zeit keine Einnahmen mehr – siehe „Immobilien als Material Banken“. Das könnten auch andere Hersteller von Materialien / Rohstoffen oder Bauelementen nachmachen. Dann könnte Bauen wesentlich günstiger werden, weil die Investitionen kein Kauf des Materials, sondern ein Leasing wären – über 30-80 Jahre wohlgemerkt.

Damit wären wiederum ganz neue Geschäftsmodelle denkbar… Da kann man geradezu Lust auf die Transformation in der Bauwirtschaft bekommen. Oder? Was meinen Sie?
Sind wir in der Baubranche bereit? Wissen wir was auf uns zukommt?

Vielleicht möchten Sie sich erstmal breiter informieren und mitdiskutieren? Dann reservieren Sie sich den 10./11. Februar 2021. Da findet das erste Nachhaltigkeitssymposium der deutschen Bauwirtschaft in der Zeche-Zollverein in Essen statt. Kreislaufwirtschaft, recycling und CO2 Neutralität sind einige der Themen. Startups werden auch dabei sein 🙂

Mehr Infos unter ifA-bau-consult.de

Das muss natürlich 2022 heißen.

falsches Jahr.

Nachhaltigkeit im Bauwesen

Sehr geehrter Herr Guller,

wir im Norden (Hannover) können dort noch etwas beisteuern. Auch wir verarbeiten bereits R-Beton bei der Herstellung von Wänden und Decken im Wohnungsbau. Die Produktion dieser Wände und Decken passiert bei größeren Projekten direkt auf der Baustelle in unserem WMT.

WandModulToaster = 3D-Druck war gestern, heute wird getoastet.

http://wmt.nobis-living.de

Nicht nur der CO2 sparende Aspekt ist unser Antrieb, sondern auch die Produktivitätssteigerung auf der Baustelle!

Sollte das von Interesse sein, können Sie mich gern kontaktieren.

Gruß

Eckhard Struß

e.struss@nobis-living.de

 

Ideen braucht das Land

Ideen wie diese.
Warum Transport? Das war wohl die richtige Frage. 

Wenn wir CO2 neutral bauen wollen, werden wir wohl auch ressourceneffizienter werden müssen. Mit dieser Innovation wird wohl jedem klar, dass Kreislaufwirtschaft ganz neue Geschäftsmodelle ermöglicht.

Gerade ein Rohstofflieferant, der bei dieser Art der Rohstoffbeschaffung außen vor wäre, könnte sich überlegen den Beton nie zu verkaufen, sondern nur zu vermieten. Denn sonst hätte er auf absehbare Zeit keine Einnahmen mehr – siehe „Immobilien als Material Banken“. Das könnten auch andere Hersteller von Materialien / Rohstoffen oder Bauelementen nachmachen. Dann könnte Bauen wesentlich günstiger werden, weil die Investitionen kein Kauf des Materials, sondern ein Leasing wären – über 30-80 Jahre wohlgemerkt.

Damit wären wiederum ganz neue Geschäftsmodelle denkbar… Da kann man geradezu Lust auf die Transformation in der Bauwirtschaft bekommen. Oder? Was meinen Sie?
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Vielleicht möchten Sie sich erstmal breiter informieren und mitdiskutieren? Dann reservieren Sie sich den 10./11. Februar 2021. Da findet das erste Nachhaltigkeitssymposium der deutschen Bauwirtschaft in der Zeche-Zollverein in Essen statt. Kreislaufwirtschaft, recycling und CO2 Neutralität sind einige der Themen. Startups werden auch dabei sein 🙂

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Das muss natürlich 2022 heißen.

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Nachhaltigkeit im Bauwesen

Sehr geehrter Herr Guller,

wir im Norden (Hannover) können dort noch etwas beisteuern. Auch wir verarbeiten bereits R-Beton bei der Herstellung von Wänden und Decken im Wohnungsbau. Die Produktion dieser Wände und Decken passiert bei größeren Projekten direkt auf der Baustelle in unserem WMT.

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Nicht nur der CO2 sparende Aspekt ist unser Antrieb, sondern auch die Produktivitätssteigerung auf der Baustelle!

Sollte das von Interesse sein, können Sie mich gern kontaktieren.

Gruß

Eckhard Struß

e.struss@nobis-living.de

 

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Wenn wir CO2 neutral bauen wollen, werden wir wohl auch ressourceneffizienter werden müssen. Mit dieser Innovation wird wohl jedem klar, dass Kreislaufwirtschaft ganz neue Geschäftsmodelle ermöglicht.

Gerade ein Rohstofflieferant, der bei dieser Art der Rohstoffbeschaffung außen vor wäre, könnte sich überlegen den Beton nie zu verkaufen, sondern nur zu vermieten. Denn sonst hätte er auf absehbare Zeit keine Einnahmen mehr – siehe „Immobilien als Material Banken“. Das könnten auch andere Hersteller von Materialien / Rohstoffen oder Bauelementen nachmachen. Dann könnte Bauen wesentlich günstiger werden, weil die Investitionen kein Kauf des Materials, sondern ein Leasing wären – über 30-80 Jahre wohlgemerkt.

Damit wären wiederum ganz neue Geschäftsmodelle denkbar… Da kann man geradezu Lust auf die Transformation in der Bauwirtschaft bekommen. Oder? Was meinen Sie?
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Sehr geehrter Herr Guller,

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