Mehr Wohnraum für weniger Menschen

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Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Es ist bekannt, dass die Zahl der Deutschen durch den demographischen Wandel schrumpft. Doch wenig bekannt ist, dass im gleichen Zug im Schnitt die Größe vom Wohnraum steigt. Dass dieser Trend auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist, haben jetzt die Forscher vom Insitut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) herausgefunden. Denn oftmals liegt es am verfügbaren Einkommen und den bereits vorhandenen Gegebenheiten.

Der demographische Wandel verändert nicht nur die Bevölkerungsstruktur, er ist auch für einen veränderten Wohnflächenkonsum verantwortlich. Das hat kürzlich das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ermittelt. Während 1991 die Menschen im Schnitt noch auf 36,1 Quadratmetern gewohnt haben, wohnten die Deutschen 2013 schon auf durchschnittlich 46,2 Quadratmetern. Die erhöhte Nachfrage nach Wohnraum hängt vor allem mit dem Alter zusammen. Während die unter 18jährigen sich im Schnitt mit 30,5 Quadratmetern zufrieden geben, gönnen sich über 80jährige einen Wohnraum in der Größe von durchschnittlich 63,7 Quadratmetern. Dies liegt vor allem am Einkommen, was im Alter in der Regel steigt. Es liegt aber auch daran, dass viele ältere Menschen nach dem Auszug der Kinder oder Tod anderer Familienmitglieder ihren Wohnraum oft nicht an den reduzierten Wohnraumbedarf anpassen. Darüber hinaus tritt der sogenannte Kohorteneffekt auf, wonach sich die Menschen von Generation zu Generation immer stärker an den größeren Wohnraum gewöhnen.

Wie sich der Bedarf nach Wohnraum in der Zukunft tatsächlich entwickeln wird, hängt unter anderem von der Entwicklung der Immobilienpreise, den Mieten, den Energiekosten und den verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen ab. Darüber hinaus spielt auch die Bevölkerungsentwicklung und der Trend zu mehr Singlehaushalten eine tragende Rolle. Die IW-Forscher gehen jedoch davon aus, dass die Nachfrage nach Wohnraum jedes Jahr um 0,6 Prozent weiter steigen wird. Damit werden im Jahr 2030 die Deutschen im Durchschnitt im Westen auf 52,4 und im Osten auf 46,7 Quadratmetern wohnen. Zwar wird der steigenden Wohnflächenbedarf den Wohnungsmarkt in ländlichen Gebieten stabiliesieren, doch ist sich IW-Immobilienexperte und Studien-Mitautor Ralph Henger sicher: “Der demographische Wandel stellt gerade Regionen, deren Bevölkerung schrumpft, vor große Herausforderungen. Denn dort steigen das Leerstandsrisiko und der Investitionsbedarf in den Wohnungsbestand.”

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