Sanierung Infrastruktur – Brückenschäden schneller aufspüren

Sanierung Infrastruktur - Brückenschäden schneller aufspüren
Foto: Roland Riethmüller

Mit dem Unglück in Genua wurde auch in Deutschland eine Diskussion in Gang gesetzt. Denn aufgrund der starken Belastung der Autobahnbrücken hierzulande will man Brückenschäden in Zukunft möglichst frühzeitig erkennen. Dies ist jedoch aufgrund der räumlichen Ausdehnung eine echte Herausforderung. Dafür haben die Forscher ein neuartiges Konzept entwickelt, bei dem selbst die kleinsten Veränderungen im Brückenbauwerk sofort zu erkennen sind.

Seit dem Einsturz der Autobahnbrücke von Genua sorgt man sich auch hierzulande um die Sicherheit der Brücken. So hat das Unglück von Genua eine heftige Diskussionen ausgelöst. Denn auch in Deutschland sind die Brücken in die Jahre gekommen. Als sie gebaut wurden, konnte man das Ausmaß des heutigen Verkehrs nicht vorhersehen. Der tatsächliche bauliche Zustand einer Brücke bleibt oft jahrelang unerkannt. Sanierungsmaßnahmen erfolgten dann häufig zu spät und unter Zeitdruck. Um diese Zustände abzuschaffen, haben die Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ein Konzept entworfen, mit dem sich Schäden an Brücken sehr schnell feststellen lassen.

Eine Mammutaufgabe für die Wissenschaftler

Diese Aufgabe der schnellen Erkennung von Brückenschäden landesweit ist jedoch eine gewaltige Herausforderung. Das Brückennetz in Deutschland umfasst schließlich eine Gesamtlänge von 40.000 Kilometern. Doch die Instandhaltung ist essentiell für die deutsche Wirtschaft, denn sie gehören zur Verkehrsinfrastruktur mit dazu. Ihre Wege führen über Gewässer, Straßen und Bahntrassen sowie Täler. Sollten sie beschädigt sein, so hat das fatale Folgen für die Verkehrsinfrastruktur, denn Staus und Belastungen für die Umwelt sind dann vorprogrammiert. Mit dem neuen Verfahren kann der Zustand einer Brücke mit einfachen Mitteln schnell festgestellt werden. Damit würde sogar sehr viel Geld eingespart werden. „Wenn Fahrzeuge auf eine Brücke fahren, versetzen sie diese in Schwingung”, erklärt Dr. Sina Keller vom Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung. “Diese Bewegungen zeichnen wir mit hochpräzisen Radargeräten auf.“ Speziell entwickelte Computer-Algorithmen analysieren die Radarsignale, die das Schwingungsverhalten der Brücke wiedergeben. Sind bei diesen Auswertungen Abweichungen von der Norm zu erkennen, dann ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Brücke geschädigt ist. Mit dieser Methode lassen sich Veränderungen schnell feststellen, selbst Schäden an Pfeilern können so schnell lokalisiert werden.

Mobile Messungen schützen vor Brückenschäden

Neben dieser neuen Methode wollen die Forscherinnen und Forscher auch mobile Instrumente einsetzen. Es wäre zum Beispiel möglich, im laufenden Betrieb die Messungen durchzuführen. Das würde keine Verkehrsbehinderungen verursachen. Das Anbringen von Sensoren wäre ebenfalls überflüssig. Dieses Prüfverfahren zeichnet sich durch niedrige Kosten und durch eine leichte Bedienbarkeit aus. So können Sanierungsmaßnahmen besser und schneller geplant werden, damit es erst gar nicht erst zu größeren Brückenschäden und zu solchen einem Unglück wie in Genua kommen kann.

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