Schwarzarbeit bekämpfen – FG Bau fordert Maßnahmen

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Foto: Roland Riethmüller

Im Berliner Baugewerbe wird schon fast jeder zweite Euro schwarz erwirtschaftet. Das setzt viele korrekt arbeitende Betriebe unter Druck. Doch neben dem erheblichen finanziellen Schaden leidet auch das Image der Baubranche und erschwert dadurch die Suche nach dringend benötigten Nachwuchskräfte. Die Fachgemeinschaft Bau fordert daher mehr Personal für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit und eine konsequentes Durchgreifen.

Öffentliche Auftraggeber sollen durch Schwarzarbeit auffällig gewordene Unternehmen von öffentlichen Aufträgen ausschließen. Dafür spricht sich die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg (FG Bau) aus. Darüber hinaus mahnt der Bauverband in einem Appell an Auftraggeber und Behörden ein verstärktes Bewusstsein für einen fairen Leistungswettbewerb sowie Personalverstärkung bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit an. „Nachgewiesene Verstöße müssen konsequent geahndet werden“, erklärt FG Bau-Hauptgeschäftsführerin Dr. Manja Schreiner und fordert einen engagierteren Kampf gegen Schwarzarbeiter in der Baubranche.

Kampf gegen Schwarzarbeit ist zentrales Anliegen der FG Bau

Die FG Bau bezeichnet den Kampf gegen unangemeldete Arbeit in der Baubranche als eines ihrer zentralen Anliegen. Denn Schwarzarbeiter setzen seriös agierende und gesellschaftlich verantwortungsvolle Unternehmen unter einen enormen wirtschaftlichen Druck. Gemeint sind dabei Unternehmen, die Steuern korrekt zahlen, Mindestlohngrenzen respektieren und für Ausbildungsplätze sorgen. Der Kampf der FG Bau richtet sich aber auch gegen „massive Verletzungen der Arbeitssicherheit“ sowie menschenunwürdige Unterkunfts- und Arbeitsbedingungen mancher Schwarzarbeiter.

Berliner Baubranche: Millionenschäden durch Schwarzarbeit

Ungefähr 38 Prozent des gesamten Schwarzarbeitsvolumens entfallen auf die Bereiche Handwerk und Bau. So sind die Schäden durch Schwarzarbeiter in der Baubranche millionenschwer. Auch in der Berliner Baubranche wird inzwischen nahezu jeder zweite Euro schwarz erwirtschaftet, bestätigt die FG Bau. Die zum Hauptzollamt Berlin gehörende Finanzkontrolle Schwarzarbeit registrierte alleine im Jahr 2017 eine Schadenssumme von rund 98,5 Millionen. Im Vergleich zum Jahr 2016 mit 71 Millionen Euro hat der finanzielle Schaden durch die aufgedeckte unangemeldete Arbeit deutlich zugenommen. Unklar bleibt bei diesen Zahlen jedoch, ob sie für eine steigende Zahl von Schwarzarbeitern oder stattdessen für eine effizientere Arbeit des Zollamts stehen. 

Das Image der Baubranche steht auf dem Spiel

Doch es geht nicht nur um die Reduzierung der Millionenschäden durch Schwarzarbeit, sondern zusätzlich um das Image der Bauberufe. Denn diese seien durch schwarze Schafe bedroht, was auch die Rekrutierung von Nachwuchs für die Baubranche schwieriger mache. „Unser Ziel ist, dass die Arbeit am Bau junge Menschen wieder stolz macht“, betont Schreiner. Bei Ausschreibungen fordert die FG Bau künftig Entscheidungen von Auftraggebern und Behörden, durch die nicht immer Anbieter mit dem niedrigsten Preis den Zuschlag erhalten. Wer Aufgaben in der Branche ausschreibt, sollte Angebote sowohl betriebswirtschaftlich als auch technisch adäquat einstufen können.

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