Auch das SHK-Handwerk hat sich durch den derzeit in Deutschland herrschenden Bauboom prächtig entwickelt. So konnte die Branche erneut ein Umsatzplus für sich verbuchen. Trotzdem beklagt man auch in diesem Gewerk den Fachkräftemangel, der sich durch die gesamte Baubranche zieht. Obwohl die Arbeitskräfte ständig steigen, fehlt es an Fachpersonal. Das soll die Freude an der guten Baukonjunktur jedoch nicht trüben.
Die Heizungsbauer und Installateure in Deutschland freuen sich über eine Umsatzsteigerung in der Branche. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 2,9 Prozent. Der Umsatz lag somit bei 42,9 Milliarden Euro. Es ist bereits das zehnte Jahr, in dem sich die rund 51.000 Betriebe über eine Umsatzsteigerung freuen durften. Der anhaltende Bauboom ist für die Umsatzsteigerung verantwortlich. Beim Neubaugeschäft lag der Umsatzanteil bei 28,2 Prozent. Der größte Anteil mit 71,8 Prozent entfiel auf das Modernisierungsgechäft. Bei den Kunden handelte es sich mit 61,2 Prozent um Privatkunden. Es folgen die gewerblichen Kunden mit 15,2 Prozent, die Wohnbaugesellschaften mit 14,6 Prozent und die öffentliche Hand mit neun Prozent. Der Präsident des Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), Friedrich Budde, sagte in einem Interview, dass man mit dieser Entwicklung im Handwerk sehr zufrieden sei. Die hohe Nachfrage am Markt würde dadurch bestätigt werden, dass die Betriebe einen durchschnittlichen Auftragsbestand in 2017 bei elf Wochen hatten.
Mehrere Faktoren begünstigen diesen Aufschwung
Die Energiewende und der wachsende Bedarf an altersgerechten Bädern machen die Betriebe des Sanitärhandwerks und der Heizungsbauer zu den Gewinnern. Von rund 20 Millionen Heizungsanlagen arbeiten gerade mal ein Fünftel effizient. Außerdem fehlen noch immer altersgerechte Wohnungen. Diese neue Entwicklung führt aber auch dazu, dass die Kunden längere Wartezeiten hinnehmen müssten. Notfälle werden aber wie gewohnt schnell bearbeitet, damit niemand frieren oder ohne Wasser auskommen müsse. Doch die gute Baukonjunktur im SHK-Handwerk hat auch Schattenseiten: Obwohl die Anzahl der Mitarbeiter ständig wächst, klagt man noch immer über den Mangel an Fachkräften. Die Zahl der Beschäftigten ist im Jahr 2017 deutlich auf 369.219 gestiegen. Doch der Bedarf ist wesentlich höher. Im vergangenen Jahr meldeten 46 Prozent der Betriebe offene Stellen. Das ist jeder zweite Innungsbetrieb der 50.812 Betrieben insgesamt.