Steigende Sorgen trotz guter Baukonjunktur

Steigende Sorgen trotz guter Baukonjunktur
Foto: Roland Riethmüller

In der Bauindustrie in Deutschland legen die Umsätze und Auftragseingänge immer noch deutlich zu. Viele Auftragsbestände können durch neue Aufträge kaum abgearbeitet werden. Doch die Ergebnisse werden durch steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe getrübt. Die Bauunternehmer sehen darin ein nicht kalkulierbares Risiko. Das könnte auch Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Baukonjunktur haben.

Noch vor dem Winter wollen viele Bauunternehmen ihre hohen Auftragsbestände soweit es geht abarbeiten. So kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Dieter Babiel, die neuen Zahlen vom Statistischen Bundesamt. Denn aus diesen geht hervor, dass die Betriebe mit über 20 Beschäftigten im September ein Umsatzplus von nominal 9,5 Prozent gemeldet haben. Zu berücksichtigen ist, dass sie einen Arbeitstag weniger hatten als im Vorjahr. Im gesamten Berichtszeitraum betrug das Umsatzplus 9,3 Prozent. Doch obwohl auf Hochtouren gearbeitet wird, können die Unternehmen die hohen Auftragsbestände nur langsam abarbeiten. Im Rahmen eines Konjunkturtests teilte das Ifo Institut mit, dass eine Reichweite der Bestände von 3,9 Monaten ausgewiesen wird. Im September waren es zwar 4,1 Monate, aber dafür der höchste Oktoberwert in Deutschland.

Die Nachfrage nach Bauleistungen in weiterhin sehr hoch

Dass die Nachfrage nach Bauleistungen weiterhin hoch ist, bestätigen die aktuellen Zahlen. Gemeldet wurde gegenüber dem Vorjahr ein Auftragsplus von nominal 11,4 Prozent. Für den Zeitraum bis September ergibt sich somit ein Plus von 8,5 Prozent. Die Bauunternehmen freuen sich selbstverständlich über diese gute Auftragslage, denn sie hätten auch schon andere Zeiten erlebt. Besorgniserregend sind aber die anhaltend hohe Rohstoffpreise, zum Beispiel bei Bitumen. Das wird für den Straßenbau benötigt. Innerhalb von einem Jahr sind die Preise um 40 Prozent gestiegen. Die Preise für Baustahl gehen aber auch steil nach oben.

Steigende Unsicherheit durch steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die Bauunternehmer darin ein hohes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Unternehmen sehen. Immerhin sehen laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages 42 Prozent der befragten Bauunternehmen darin eine große Gefahr. Im vergangenen Jahr waren es nur 33 Prozent. Die Gründe dafür liegen bei der Knappheit bei Kies und Bausand sowie bei den Engpässen bei den Deponien. Es sind nicht nur die steigenden Preise bei den Baurohstoffen, die den Unternehmen zu schaffen machen, sondern auch die hohen Kosten für den Transport zu den Deponien und wieder zurück. Diese steigenden Baupreise können nicht alle den Unternehmen angelastet werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich das nicht in der Zukunft auf die Baukonjunktur auswirken wird.

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