Das mittelständische Traditionsunternehmen Stiebel Eltron richtet sich auf einen harten Brexit ein. Großbritannien ist für das Unternehmen aus Holzminden nicht nur die zweitgrößte Wirtschaftskraft in der Europäischen Union sondern gleichzeitig auch ein wichtiger Markt. Umso kritischer wird die Lage aus London derzeit für das Unternehmen bewertet. Mit entsprechenden Maßnahmen richtet man sich schon heute auf den Austritt vor.
Großbritannien ist ein sehr wichtiger Markt für Stiebel Eltron. Der größte Antreiber für das Mittelstandsunternehmen aus Holzminden ist das Geschäft mit umweltfreundlichen Heizsystemen ohne CO2-Ausstoß. Daher bereitet die Entwicklung in London dem Unternehmen als einer der führenden Hersteller von Haus- und Systemtechnik große Sorge. Schon jetzt trifft man daher Vorbereitungen für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. So hat das Unternehmen bereits damit begonnen, Vorräte in Großbritannien anzulegen, um dem Wareneinfuhrchaos zu entgehen. Nur so kann die Lieferfähigkeit garantiert werden. Die Auslandsvertretung des Unternehmens vertreibt in Großbritannien Durchlauferhitzer und Wärmepumpen, die zuvor in Holzminden im Stammsitz produziert wurden. „Der Glaube, dass sich 27 verbleibende Staaten der europäischen Union auf britische Sonderwünsche einlassen werden, so wie sich das viele Briten wohl vorgestellt haben, war meiner Meinung nach töricht“, erklärt Dr. Nicholas Matten, Geschäftsführer des haus- und Systemtechnikherstellers. „Als gebürtiger Engländer bin ich von den Ereignissen auch persönlich betroffen und betrachte den Brexit als einen historischen Fehler“.
Das Handwerk befürchtet Umsatzeinbußen durch Brexit
Auch das Handwerk befürchtet Umsatzeinbußen. So rechnen Handwerksexperten mit einem Rückgang der Exporte von handwerklichen Gütern und Dienstleistungen vor Ort. Bei den Handwerksbetrieben sieht man die Sachlage nicht ganz so negativ. Laut einer Umfrage sind nur 31 Prozent der Experten der Meinung, dass die Umsätze zurückgehen werden. 44 Prozent der Befragten wünschen, dass es zu Sonderregelungen mit Großbritannien kommen werde. Somit könnten negative Auswirkungen möglichst begrenzt gehalten werden. Es wird sich zeigen, wie es nach dem Ausstieg von Großbritannien aus der Europäischen Union weitergeht.