Der erste Verhandlungstag der vergangenen Woche gestarteten Tarifverhandlung im Bauhauptgewerbe ist ohne Einigung beendet worden. Zu weit klafften die Positionen der beiden Tarifparteien auseinander. Denn während die Gewerkschaften sieben Prozent mehr Tariflohn forderten, kündigten die Arbeitgeber im gleichen Zug Stellenkürzungen an. Da bisher keine Seite von ihren Forderungen abweichen wollte, liegen die Hoffnungen nun auf einer Einigung in zwei Wochen in Wiesbaden.
Am 6.03.2014 startete in Berlin die Tarifrunde für die 760.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe. Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) nahm die gute baukonjunkturelle Entwicklung zum Anlass, für die Beschäftigten ein umfangreiche Paket zur Verbesserung der Situation am Bau zu fordern. Neben einem Lohnplus von sieben Prozent gehören dazu auch höhere Zuschüsse für Auswärtsübernachtungen und Fahrtgelder, sowie die Kostenübernahme für die Ausbildung durch den Arbeitgeber und eine Betriebsrentenregelung im Osten. Dazu IG BAU-Verhandlungsführer Dietmar Schäfers: „Die Branche erwartet dieses Jahr ein Investitionswachstum von mehr als vier Prozent. Damit entwickelt Sie sich zur Lokomotive der gesamten Wirtschaft in Deutschland.“
Die Arbeitgeberseite erwiderte das Angebot mit der Ankündigung, Stellen zu kürzen und zu streichen. Zwar steige der Umsatz, wegen erhöhter Kosten jedoch nicht das Ergebnis, erläutern der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HVBI) in Berlin. Auf Seiten der Arbeitnehmer stößt diese Einstellung auf Unverständnis. Zu groß sei eigentlich die Not, die Attraktivität der Baubranche zu erhöhen so Schäfers. Alle Hoffnungen zur Einigung auf einen neuen Tariflohn und weitere Verbesserungen der Situation im Bauhauptgewerbe liegen jetzt auf dem nächsten Verhandlungstermin am 17. März 2014 in Wiesbaden.