Nachdem am Mittwoch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) bereits als Tarifpartei der Arbeitnehmer dem Schiedsspruch zugestimmte, hat nun auch die Seite der Arbeitgeber den Kompromiss angenommen. Damit beenden die Arbeitgeberverbände des Bauhauptgewerbes, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) den zwei Monate anhaltenden Tarifstreik im Bauhauptgewerbe.
Der vom ehemaligen Bundeswirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement vorgeschlagene Schiedsspruch fand letztendlich bei beiden Tarifparteien Anklang. Im Wesentlichen beinhaltet der Tarifvertrag eine zweistufige Erhöhung der Löhne im Westen um 3,0 und 2,3 Prozent zum 01.05.11 und 01.06.12 und im Osten um 3,4 und 2,9 Prozent zum 01.06.11 und 01.08.12. Darüber hinaus werden die Mindestlöhne in Ost und West angeglichen und Maßnahmen zur Altersvorsorge getroffen. Der Tarifvertrag tritt rückwirkend zum 01. April 2011 in Kraft und hat eine 24-monatige Laufzeit bis zum 31. März 2013.
Auch wenn nicht alle mit dem Ergebnis zufrieden sind, so beschwichtigt der Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Dipl.-Ing. Klaus Hering: „Es ist im Schlichterspruch gelungen, die Interessen von Ost und West zu berücksichtigen und dabei die Belastung insbesondere für die Ost-Unternehmen im Rahmen zu halten. Hier konnten die Arbeitgeber ihre Position weitgehend durchsetzen.“ Als besonders wichtige Errungenschaft sieht Hering die Angleichung der Mindestlöhne, um die Unterschiede zwischen Ost und West mittelfristig zu beseitigen.