Bereits in Hobbywerkstätten sind Akkubohrer wichtig. Doch wie sieht es im professionellen Umfeld aus? Nutzen auch professionelle Handwerker Akkubohrer? Natürlich. Immerhin ist dieses Werkzeug ungemein praktisch und lässt sich überall nutzen. Gerade auf Baustellen von Rohbauten, auf denen noch kein stets verfügbarer Stromzugang gewährleistet ist, zeichnen sich Akkubohrer aus. Gleichfalls erhöhen sie die eigene Sicherheit. Denn durch das fehlende Kabel entfällt eine Stolperfalle, die in früheren Zeiten immer wieder zu Unfällen führte. Doch eignet sich jeder Akkubohrer für den professionellen Anwender? Dieser Artikel zeigt auf, worauf es bei einem Akkubohrer ankommt.
Die Qualität muss stimmen! Geiz ist teilweise sinnvoll, doch nicht immer nützlich. Wer professionell mit dem Akkubohrer arbeitet, weiß die Qualität guter Geräte zu schätzen. Ein minderwertiges Werkzeug verschlechtert oft nicht nur das Ergebnis, sondern besitzt eine geringere Haltbarkeit. Fällt das Werkzeug auf der Baustelle aus, entsteht dem Handwerker ein Schaden. Daher ist es extrem wichtig, sich vor dem Kauf ausreichend über die Leistungsdaten des Akkubohrers zu informieren und darauf zu achten, dass das Gerät den Sicherheitsanforderungen und Qualitätsmerkmalen entspricht. Bei allzu günstigen Angeboten – gerade aus Supermärkten – sollten selbst Hobbyhandwerker nicht unüberlegt zugreifen. Denn das Werkzeug ist zwar günstig, doch gibt es häufig nur schwer Ersatzteile oder nur zu hohen Preisen.
Aber woran lässt sich die Qualität erkennen? Natürlich kommt es auch bei der Entscheidung für oder gegen einen Akkubohrer auf die zu erwartenden Arbeiten an. Wer ausschließlich Holz bearbeitet, kommt häufig mit einer geringeren Stärke des Bohrers aus, als jemand, der ebenfalls Beton oder Stein bohren muss. Einige Mindestmerkmale lassen sich dennoch aufzeigen:
- Leistungsdaten – Hersteller von Akkubohrern geben die Leistung in drei Varianten an: Watt, Amperestunden und Volt. Die Angabe der Wattstärke zeigt dabei die tatsächliche Leistung an. Die Voltzahl hingegen bestimmt die Spannung des im Gerät vorhandenen Akkus. Über die Amperestunden wird angezeigt, welche Kapazität der Akku besitzt.
- Drehmoment – dieses Merkmal wird in der Einheit Newtonmeter ausgewiesen. Wer regelmäßig dicke Platten anbohren muss oder auch in Stein bohren möchte, sollte auf einen Drehmoment von über 20 bis 30 Nm achten. Zu viel Leistung gibt es in diesem Bereich nicht. Zudem bieten gute Akkuschrauber die Möglichkeit, die Leistung individuell einzustellen.
- Drehzahl – die Drehzahl des Akkubohrers bestimmt, wie viele Umdrehungen das Gerät innerhalb von einer Minute macht. Ein hoher Wert ist für Profis unerlässlich.
- Der Akku – Die Amperestunden des Akkuschraubers zeigen an, wie lange mit einem geladenen Akku durchschnittlich gearbeitet werden kann. Die meisten Geräte verfügen heute über Lithium-Ionen-Akkus, da diese keinen Memoryeffekt besitzen und eine lange Haltbarkeit aufweisen. Es ist sinnvoll, direkt einen Zweitakku zur Maschine zu kaufen, um Arbeitsausfälle zu vermeiden. Auch Schnellladeakkus bieten sich an, da sie bereits in knapp dreißig Minuten geladen werden können.
Weitere wichtige Merkmale von Akkubohrern
Wer sich einen neuen Bohrer anschaffen möchte oder auch die eigene Werkstatt neu einrichtet, wird die angebotenen Akkubohrer miteinander vergleichen und gleichfalls auf Empfehlungen zurückgreifen. Für den Vergleich ist es wichtig zu wissen, welche Bereiche besonders beachtet werden müssen, beziehungsweise welche Merkmale das Gerät aufweisen sollte:
- Schnellstopp – gute Geräte besitzen diese Funktion. Sie schaltet das Gerät ab, sobald der Bedienknopf losgelassen wird. Der Bohrkopf läuft nicht nach, so dass das gebohrte Loch sich nicht vertieft oder ausfranst. Gleichfalls verhindert die Funktion das Überhitzen des Geräts.
- Gewicht – Profihandwerker achten zumeist auf ein möglichst geringes Gewicht, welches das Arbeiten selbst in unbequemen Positionen ermöglicht.
- Schnellspannbohrfutter – das Bohrfutter ermöglicht es, die Bits auch ohne Werkzeug auszutauschen.
- Ladestationen – sie dienen dem Aufladen des Akkus. Eine Schnellladestation ist für den professionellen Einsatz sinnvoll.
- Impulsantrieb – dreht das Gerät direkt nach dem Einschalten mit voller Leistung, besitzt es einen Impulsantrieb. Beim Arbeiten mit ausgeschlagenen Schraubköpfen ist dieser Antrieb besonders wertvoll.
- Getriebe – wie ein Auto besitzt auch ein Akkuschrauber ein Getriebe. Mindestens zwei Gänge sollten vorhanden sein, mehr Gänge ermöglichen den flexibleren Einsatz des Geräts.
- Wechselkopf – lässt sich der Bohrkopf gegen einen zweiten austauschen, ist das ein gutes Qualitätskriterium. Einige Akkubohrer bieten die Möglichkeit, den Schraubkopf gegen einen speziellen Bohrkopf zu tauschen.
Tipps zum Arbeitsalltag
Nicht allein das Gerät erleichtert den Arbeitsalltag, auch der richtige Umgang mit dem Akkubohrer hilft, die Arbeiten schnell und zuverlässig zu erledigen. Einige Tipps, die selbst Profis immer wieder berücksichtigen sollten, sind:
- Bitgröße beachten – passt das gewählte Bit in die Schraube? Selbst wenn das eigene Auge geschult ist, sollte der Bit vorab getestet werden, damit der Schraubkopf nicht beschädigt wird.
- Umdrehungszahl einstellen – grundsätzlich sollte mit einer geringen Umdrehungszahl begonnen werden, die während der Arbeit gesteigert werden kann. Diese Vorgehensweise verhindert, dass der Schraubkopf Schaden nimmt.
- Drehrichtung beibehalten – erst, wenn der Schraubkopf festsitzt, darf die Drehrichtung geändert werden. Anderenfalls kann das Getriebe des Akkubohrers Schäden davontragen.
- Bits sauber aufbewahren – in der Hektik geschieht es schnell, dass die Bits einfach in den Koffer des Akkuschraubers geworfen werden. Dies sollte nicht geschehen. Handwerker sind gut beraten, die Bits direkt sorgfältig aufzuräumen, damit sie nicht verloren gehen.
- Ersatzakku – ein zweiter Akku im Gepäck verhindert Zwangspausen.
- Schonen des Bohrfutters – sitzt die Schraube fest, muss nicht weiter gebohrt werden. Das mehrmalige Nachziehen schadet nur dem Bohrfutter – und im schlimmsten Fall dem Getriebe.
Wenn auch der Akkubohrer durch das fehlende Kabel bereits ein geringeres Unfallrisiko darstellt, gibt es dennoch einige Sicherheitstipps zu beachten:
- Hinter dem Gerät arbeiten – mit dem eigenen Körpergewicht kann nun gegen das Gerät gedrückt werden.
- Keine losen Kleidungsstücke tragen – Schals und lange, offene Haare stellen ein Sicherheitsrisiko dar, da sie sich in den Schraubkopf einziehen können.
- Schutzbrille tragen – wer Stein oder Metall bohrt, sollte stets eine Schutzbrille tragen, um die Augen vor Splittern zu schützen.
Der Vergleich vor dem Kauf lohnt sich
Profihandwerker, aber auch Hobbyheimwerker sollten den Kauf des Akkubohrers mit Bedacht durchführen. Es hilft, sich im Bekanntenkreis nach Empfehlungen umzuhören und die einzelnen Geräte miteinander zu vergleichen. Wer direkt in ein qualitatives Gerät investiert, spart auf längere Sicht Geld, da die Haltbarkeit deutlich höher ist und es Ersatzteile gibt.
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