Smart Home gewinnt immer stärker an Bedeutung und wird bis zum Jahr 2022 ein Umsatzvolumen von 4,3 Milliarden Euro aufweisen. Das ist das Ergebnis einer aktuelle Studie, die in sechs Segmenten durchschnittliche Wachstumsraten von bis zu 58 Prozent erwartet. Die steigende Marktdurchdringung von Smart Home bietet damit enorme Potentiale für den deutschen Mittelstand.
Auch wenn gerade im Handwerk viele dem Konzept “Smart Home” noch skeptisch gegenüberstehen, der Markt boomt und wird den Umsatz in den kommenden fünf Jahren von aktuell 1,3 Milliarden auf 4,3 Milliarden Euro verdreifachen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie “Der deutsche Smart-Home-Markt 2017-2022. Zahlen und Fakten” der Unternehmensberatung Arthur D. Little im Auftrag des eco – Verband der Internetwirtschaft. Demnach sind Wachstumsraten von jährlich 26,4 Prozent zu erwarten. Ein Traumergebnis, wenn man bedenkt, dass klassische deutsche Sektoren wie die Elektro- oder Maschinenbaubranche zwischen 2010 und 2015 lediglich 0,5 bis sechs Prozent angestiegen sind.
Hohes Potential auch für das Handwerk
Grund für das deutliche Wachstum ist die stetig steigende Marktdurchdringung von Smart Home. So wird bis 2022 mit einer Vervierfachung der ausgerüsteten Haushalte in Deutschland von aktuell zwei Millionen auf rund acht Millionen gerechnet. Dabei reicht das Angebot vom Fenstersensor über digitale Sprachassistenten und Staubsaugerroboter bis hin zu intelligenten Spiegeln. Damit bietet Smart Home zwar viele Bereiche, in denen das Handwerk so gut wie gar nicht involviert ist. Doch die höchsten Wachstumsraten werden tatsächlich in den handwerksnahen Segmenten “Energiemanagement” sowie “Licht- und Fenstersteuerung” erwartet. Bis 2022 werden diese Bereiche die höchsten Umsätze mit 1,3 und 1,2 Milliarden Euro aufweisen. Doch auch in den vier weiteren Segmente der Studie “Sicherheit und Zugangskontrolle”, “Unterhaltung”, “Haushaltsgeräte” und “Gesundheit und betreutes Wohnen” ist das Handwerk teilweise einbezogen.
Das Handwerk muss Teil des Ökosystems werden
Der eco-Geschäftsführer Harald A. Summa sieht in Smart Home die Vernetzung und intelligente Interaktion aller Geräte im und ums Haus. “Das Internet bildet dafür die Grundlage, denn es verbindet die Geräte miteinander und ermöglicht ihnen den Datenaustausch. Die Intelligenz hingegen entsteht durch die Analyse von Nutzungsdaten und die Kombination mit Kontextdaten zur Verbesserung der Funktionalität und Steigerung der Benutzerfreundlichkeit.” Doch die größte Herausforderung für das Abschöpfen des gewaltigen Marktpotentials liegt darin, Teil eines funktionierenden Ökosystems zu werden. Die Studie empfiehlt Offenheit für Integration und Kooperation mit Lösungen aus anderen Branchen und Technologien. Außerdem wird ein hoher Grad des Daten- und Informationsaustausches zwischen den unterschiedlichen Geräten sowie mit einer nutzerfreundlichen Smart-Home-Lösung als Erfolgsrezept erkannt. “Das Ziel sollte es demnach sein, mit offenen Systemen zu arbeiten und anderen Zugang zum eigenen Produkt zu bieten, damit neue vernetzte Services entstehen können”, bestätigt Lars Riegel, Principal von Arthur D. Little. “In diesem Umfeld sehen wir riesige Chancen für den deutschen Mittelstand.”