Immer mehr Handwerksbetriebe haben sich auf die höhere Nachfrage nach Photovoltaikanlagen eingestellt und darauf spezialisiert. Durch die nun beschlossene Kürzung der Solarförderung geraten auch sie in die Krise. Vor allem Dachdecker, Klimatechniker und Elektroniker bangen um Aufträge. Verbände und Handwerkskammen fordern eine angemessene Übergangsfrist, damit sich das Handwerk mit den geänderten Rahmenbedingungen auseinander setzen kann.
Die am 23. Februar 2012 von der Bundesregierung beschlossene Kürzung der sogenannten Einspeisevergütung für Solarstrom trifft vor allem auch das Handwerk. Denn die durch Billigkonkurrenz aus Fernost gebeutelte Solarbranche bekommt damit erneut einen Dämpfer und zieht insbesondere spezialisierte Dachdecker, Elektroniker, sowie Heizungs- und Klimatechniker mit in die Krise. Claus Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: „Viele Handwerksbetriebe haben in den letzten Jahren aufgrund politischer Weichenstellungen in die Technik und die Ausbildung ihrer Mitarbeiter investiert, um beim Ausbau der erneuerbaren Energien mitzuwirken und Arbeitsplätze zu schaffen.“ Dittrich fordert daher stabile Rahmenbedingungen und eine angemessene Übergangsfrist für die Handwerksmeister, um sich auf die geänderten Bedingungen bei der Solarförderung einzustellen.
Künftig soll der mit Hilfe von Photovoltaikanlagen erzeugte Strom stärker zur Eigennutzung verwendet werden, anstatt ins öffentliche Netz eingespeist zu werden. Diese Nutzungsform und die dadurch benötigte Stromspeicherung bietet für Handwerksbetriebe ebenfalls Auftragspotential. Doch auch eine wachsende Bedeutung von Solarthermie für die Wärmeversorgung und neue Geschäftsfelder durch den Ausbau der erneuerbaren Energien kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Handwerksbetriebe durch wachsenden Strompreissteigerungen direkt betroffen sind.