Über eine erfolgreich bestandene Gesellenprüfung freuen sich Gesellen umso mehr, wenn sie direkt übernommen werden. Letztlich ist dies die optimale Situation – für den Gesellen, wie für den Betrieb. In den letzten Jahren nimmt diese Entwicklung erfreulicherweise zu, da viele Handwerksmeister so auch Fachkräfte an ihre Unternehmen binden. Schließlich hat insbesondere der auszubildende Betrieb einen maßgeblichen Anteil zu dem Wissen des Gesellen beigetragen.
Eine Ausbildung bedeutet für beide Seiten – den Auszubildenden und den Betrieb – ein hohes Maß an Investition, Anstrengung und Vertrauen. Gerade der Betrieb investiert eine Menge Zeit darin, den Jugendlichen in die Tiefen seines Gewerkes einzuführen. Es macht im Grunde also Sinn, diesen Auszubildenden auch in seinem Betrieb zu behalten, sobald die Gesellenprüfung erfolgreich absolviert ist. In den letzten Jahren war das allerdings nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Gerade aber in Zeiten des Fachkräftemangels erkennen viele Unternehmen wieder den Nutzen darin, ihre Junggesellen an den Betrieb zu binden, indem sie ihnen eine feste Anstellung in Aussicht stellen.
Im Baugewerbe werden momentan sieben von zehn Lehrlingen nach der Gesellenprüfung in eine Festanstellung übernommen, was einer Quote von immerhin 70 Prozent entspricht. Dieses Ergebnis resultiert aus einer Umfrage der Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB) unter 235 Absolventen der Gesellenprüfung im Sommer 2012 in den Berufen des Bauhauptgewerbes (Stufenausbildung Bau) im Handwerkskammerbezirk Düsseldorf.
Diese Zahlen belegen fast schon eine Übernahmegarantie, die seit vielen Jahren ein in dieser Höhe fester Bestandteil der Ausbildung zum Maurer, Betonbauer, Zimmerer, Stuckateur, Fliesenleger, Estrichleger, WKS-Isolierer, Straßen- und Kanalbauer ist. Aber auch bei den Holz- und Bautenschützern liegt die Quote bei 66 Prozent, bei den Dachdeckern sogar bei 71 Prozent.