Das Maler- und Lackiererhandwerk ist immer noch sehr positiv hinsichtlich seiner Wirtschaftskraft eingestellt. Dieses Ergebnis bringt die aktuelle Frühjahrskonjunkturumfrage des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV Farbe) deutlich auf den Punkt. Dennoch sieht die Branche seine wirtschaftliche Entwicklung sehr realistisch und ist sich durchaus über die guten und weniger guten Segmente bewusst.
Gemäß der kürzlich durchgeführten Frühjahrskonjunkturumfrage des BV Farbe, schätzen 95 % der Meisterbetriebe der Maler- und Lackiererinnung ihre Geschäftssituation positiv ein. 54,4 % empfinden sie als gut, immer noch 40,9 % schätzen sie als befriedigend ein. Diese Bewertung sorgt gleichzeitig auch für einen vergleichbaren hohen Geschäftsklimaindex wie in der Frühjahrskonjunkturumfrage 2011. Erfreulich ist, dass gerade einmal 4,8 % ihre wirtschaftliche Situation als schlecht bezeichnen würden. Dieser Wert lag im Frühjahr 2010 noch bei 11,3 %. Diese anhaltend gute Bewertung ihrer Geschäftstätigkeit resultiert vor allem wohl auch daraus, dass die Branche als Experte für die Renovierung, Sanierung und Wärmedämmung betrachtet wird. Diese drei Bereiche werden von den Bürgern als immer wichtiger erachtet und damit auch immer häufiger in Anspruch genommen.
Im Detail zeigt die Umfrage, dass die Auftragslage insgesamt noch sehr gut ist. Der Indexwert, der aussagt, wie viele Wochen der aktuelle Auftragsbestand die Beschäftigung sichert, liegt dabei bei 9,9 %. Das ist also ein Anstieg um 0,2 %. Der kurzfristige Auftragsbestand, der für eine Sicherung der kommenden 2 Wochen sorgt, ist jedoch mit 4,1 % auf dem tiefsten Wert seit vier Jahren. Beim Auftragsvorlauf von mehr als 4 Monaten konnte dagegen ein Höchstwert von 12,0 % erreicht werden. Wie in anderen Branchen auch, zeigt sich der öffentliche Bau auch im Maler- und Lackiererhandwerk als Sorgenkind. Durch die auslaufenden Maßnahmen der Konjunkturpakete macht der Umsatzanstieg dieses Sektors lediglich noch 10,2 % aus. Privatkunden, die Wohnungs-Gebäudewirtschaft und der Wirtschaftsbau sind demnach die stärksten Kunden des Gewerkes.
Erfreulich sind die Ergebnisse der Beschäftigungssituation, die weitestgehend stabil bleibt. Immerhin gehen 95 % der Befragten von einem weiteren Anstieg der Beschäftigtenzahlen oder zumindest von einem gleichbleibenden Beschäftigungsniveau aus. Nur 5,1 % erwarten zurückgehende Zahlen der Angestellten. Dieser Wert lag in der der Frühjahrskonjunkturumfrage 2010 noch bei 10,2 %.
Hinsichtlich der Preissituation ist sich das Maler- und Lackiererhandwerk einig – die Lage ist und bleibt angespannt. Mehr als 90 % beklagen sich über gestiegene Einkaufspreise im letzten halben Jahr, die nicht entsprechend an die Kunden weitergegeben werden können und die Betriebe dadurch zusehends belasten.