Bauindustrie will Kapazitäten weiter ausbauen

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Foto: Roland Riethmüller

Die Baunachfrage steigt – und die Bauindustrie ist bereit, die maschinellen und personellen Kapazitäten daran anzupassen. Dies sei jedoch nur möglich, wenn Verlass auf die finanzpolitischen Rahmenbedingungen gegeben ist. So befürchte die Bauindustrie einen „Kapazitätsnotstand“, da der Bund deutliche Signale sendet, dass mit sinkenden Investitionen ab dem Jahr 2020 zu rechnen sei. Doch nur bei Planungssicherheit ist es für Bauunternehmen lohnenswert, sich zu erweitern.

Der gefürchtete Kapazitätsnotstand entstehe durch die Signale des Bundes, äußerte jüngst der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Peter Hübner. Auf der einen Seite wurden durch den Eckwertebeschluss zum Bundeshaushalt 2019 und dem Finanzplan 2019-2022 entsprechende Weichen für einen Ausbau gesetzt. Auf der anderen Seite geht der Bund jedoch von sinkenden Investitionen aus. Doch nur, wenn Unternehmen sicher sein können, dass sich der Ausbau der Kapazitäten lohnt, werden sie diese tätigen.

Trends, die das Können beweisen

Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Bauindustrie mit personellen Engpässen kurzfristig gut zurecht komme. Hübner erklärt, dass viele Unternehmen auf die erhöhte Nachfrage nach Fachkräften entsprechend reagiert und die Belegschaft um Mitarbeiter aus den anderen EU-Mitgliedsstaaten erweitert haben. In der Baubranche wurden, entgegen dem allgemeinen Trend, 7,6 Prozent mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Die Beschäftigungsentwicklung spricht ebenfalls für sich. Die Zahl der Beschäftigten im Baugewerbe wird im aktuellen Jahr von 830.000 auf 845.000 im kommenden Jahr ansteigen.

Gerätschaften sind ausgelastet

Doch nicht nur im personellen Bereich ist das Baugewerbe gut aufgestellt. Die Meldung der Bauunternehmen zum Thema durchschnittliche Maschinenauslastung lag 2017 bei 77 Prozent. Präsident Hübner weist darauf hin, dass im Vergleich mit verarbeitenden Gewerben mit einer Auslastung von 87 Prozent, noch „Luft nach oben“ sei. Zusätzlich sind viele Unternehmen bereit, ihre Investitionen zu erhöhen. Im Vordergrund stehe hierbei immer mehr die Kapazitätserweiterung.

Preise werden steigen

Hübner geht davon aus, dass es trotz der Erhöhung der Kapazitäten kurzfristig zu Preissteigerungen kommen wird. Damit reagieren die Unternehmen auf Veränderungen der Preise für Baustoffe und Bauprodukte. Ein Beispiel ist der sprunghafte Preisanstieg für Bitumen, Baustahl in Stäben, aber auch die Kosten für Baustellenentsorgungen. Ein weiterer Grund ist das Ende der Baukrise, in der die Preisuntergrenze oft Realität für Bauunternehmen war. Doch die Auftraggeber ziehen trotzdem Vorteile aus dieser Entwicklung. Das Insolvenzrisiko wurde minimiert und die Sicherheit für Bauprojekte ist wieder hergestellt.

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