Immer öfter wird vermeldet, dass sich die deutsche Wirtschaft deutlich erholt, vor allem im Bausektor. Natürlich sind viele in Folge dessen besonders zuversichtlich, den harten Winter doch noch auszugleichen. Wie immer mischen sich unter die Optimisten stets auch Pessimisten. Es gibt eben doch einige Unternehmen, die mehr unter dem langen Winter zu leiden haben als andere.
Das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult hat Ende April 2013 eine Online-Umfrage unter 112 Baustoffherstellern durchgeführt. Dabei sollten die Befragten ihre wirtschaftliche Lage des laufenden Jahres 2013 beurteilen. Zwar sieht das Resultat bei mehr als einem Drittel der Unternehmen gut aus. Bei diesem Personenkreis konnten demnach bereits im angefangenen Halbjahr 2013 Umsatzsteigerungen gegenüber dem ersten bzw. dem zweiten Halbjahr des Vorjahres verzeichnet werden. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, die durchaus noch mit Widrigkeiten zu kämpfen haben.
Die Umfrage belegt ganz klar, dass die Aussichten für das laufende Jahr in der Baustoffindustrie zu Recht gut sind. Immerhin sind die gesamtwirtschaftlichen Bedingungen sehr wohlwollend. Dazu zählen das immer noch anhaltend niedrige Zinsniveau, sinkende Arbeitslosigkeit und eine optimistische Grundstimmung bei den Verbrauchern. All das sorgt natürlich für Neuinvestitionen und die finanzielle Anlage in Eigentum bei den Kunden.
Betrachtet man also die Umfrage der BauInfoConsult im Detail, so wird durchaus deutlich, wie stark die Einschätzungen doch auseinandergehen, wenngleich die Grundstimmung insgesamt ausgesprochen gut ausfällt. Auf das gesamte Jahr 2013 erwarten 57 Prozent der Befragten Umsatzsteigerungen, immerhin 16 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden Wert des Vorjahres. Trotz dieser euphorischen Beurteilungen mischen sich auch kritische Meinungen unter die Umfragewerte. So geht jeder fünfte Baustoffhersteller davon aus, dass ein Umsatzergebnis am Ende des Jahres 2013 noch schlechter ausfällt als im Vorjahr 2012. Diese negative Stimmung ist somit wesentlich stärker vertreten als in Umfragen aus früheren Jahren.
Der harte und viel zu lange Winter mag ein ganz entscheidender Aspekt für diese stark abweichenden Meinungen sein. Es haben eben bis jetzt doch sehr viele Unternehmen unter den Konsequenzen der unerwarteten Wetterkapriolen leiden müssen. 38 Prozent der Baustoffhersteller mussten in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres bereits Umsatzeinbußen hinnehmen.