Aktuelle Zahlen machen deutlich, dass die Bautätigkeit insgesamt wieder etwas zugenommen hat. Für Wachstum sorgte insbesondere der Bereich Infrastruktur. Doch während die Bautätigkeiten weltweit langsam wieder zunimmt, herrscht in Europa eher Stagnation. Die Aussichten in Deutschland sinken weiter. Auch die Beschäftigtenzahlen im Baugewerbe werden weltweit ansteigen, doch die große Herausforderung ist nach wie vor der hohe Preis für Baumaterial.
Weltweit haben die Bautätigkeiten wieder zugenommen. Das zeigen die jüngsten Zahlen aus dem RICS Global Construction Monitor (GCM) für das zweite Quartal 2023. Besonders der Infrastrukturbereich ist auf Wachstumskurs, während die Bauaktivitäten bei Wohn- und Gewerbeimmobilien sich unterschiedlich stark entwickeln. In Deutschland ist der weltweite Bautätigkeitsindex (CAI) jedoch gesunken. Hier ist der Wert von minus 14 auf minus 18 gesunken. Verschlechtert haben sich ebenfalls die Kreditkonditionen. Darüber hinaus wird für die nächsten drei Monate mit einer weiteren Verschärfung gerechnet, was sich negativ auf die Bauaktivitäten auswirken wird.
Weltweite Bautätigkeit bleibt im positiven Bereich
Der weltweite Bautätigkeitsindex kam im zweiten Quartal 2023 auf einen Wert von plus 14. Seit der letzten Erhebung hat sich dieser Wert kaum verändert. Das zeigt ein stetig wachsendes Ansteigen der Bautätigkeit. Die stärksten Regionen sind der Nahe Osten und Afrika. Hier liegt der Wert bei plus 25, was nahezu identisch mit den Zahlen der letzten beiden Quartale ist. Ebenfalls gestiegen ist der Wert in Nord-, Mittel- und Südamerika. Dort stieg der Wert von plus 18 auf plus 23. Bei den europäischen Märkten sieht die Lage leider anders aus. Hier stagnieren die Werte oder rutschen ins Negative. Dazu gehören Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande. Besonders rückläufig ist die Bautätigkeit im Bereich Wohnungsbau. Im Bereich Gewerbeimmobilien stagniert die Zahl. Besonders robust ist der CAI-Wert in Saudi-Arabien, im Oman und in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Weiterer Anstieg der Beschäftigungszahlen erwartet
Die Zahl der Beschäftigten ist stabil. Im kommenden Jahr wird sogar mit einem kräftigen Anstieg gerechnet. Die höchsten Erwartungen gibt es in Saudi-Arabien und in Indien. Einen Rückgang der Beschäftigten wird in Italien, Sri Lanka, Katar, Ägypten und China erwartet. Die große Herausforderung sind immer noch die hohen Materialkosten. Der Anteil ist jedoch von 75 Prozent auf 71 Prozent gesunken, ist aber weiterhin zu hoch. Dies wirkt sich ebenfalls negativ auf die Bautätigkeit aus. Die aktuellen Ergebnisse zeichnen für Europa kein gutes Bild. Die Bautätigkeit wird bestimmt von steigenden Materialkosten und hohen Krediten. Lediglich der Infrastrukturbereich bildet eine Ausnahme.