Handwerker bleiben meist auf den gestiegenen Kraftstoffkosten sitzen. Die enorm gestiegenen Kosten für Benzin und Diesel belasten die Handwerksbetriebe in zunehmendem Maße und bringen die Unternehmen in Bedrängnis. Wegen der anhaltend hohen Preise für Kraftstoffe mit Spitzenwerten von bis zu 1,50 Euro für Super-Benzin und 1,35 Euro für Diesel befürchtet die mittelständisches Wirtschaft eine Pleitewelle.
In Existenznot geraten gerade die kleinen Montagebetriebe am Bau bei denen tägliche Anfahrten besonders ins Gewicht fallen. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) kritisiert besorgt die zunehmende Kostenbelastung von Handwerkern. Der Präsident der branchen-neutralen Interessenvertretung der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland Mario Ohoven spricht für etwa 15.000 kleine und mittlere Unternehmen sowie Selbständige. Zuletzt forderte er den Bundesfinanzminister als „Tankwart der Nation“ auf, die Mehreinnahmen durch steigende Kraftstoffpreise bei der Mehrwertsteuer zu begrenzen. Die aktuellen Steueranteile von 90 Cent für den Liter Superkraftstoff und 68,5 Cent für den Liter Dieselkraftstoff einzufrieren.
Handwerksbetriebe mit mehreren Fahrzeugen werden so kräftig zur Kasse gebeten wie nie zuvor. Erhöhte Ausgaben für Betriebsstoffe, Umrüstungen und sogar Neuanschaffungen durch massive Einschränkungen mittels Umweltzonen belasten die Betriebe. Gerade älter Fahrzeuge, die in manch einem Betrieb für Sonderzwecke oder zum Abfangen von Auftragsspitzen bereit gehalten worden sind, lohnen sich nicht mehr bzw. dürfen gar nicht mehr eingesetzt werden.
Bei einer Umfrage der Handwerkskammer Potsdam sahen sich mehr als die Hälfte der befragten Betriebe nicht in der Lage, die gestiegenen Kraftstoffkosten auf ihre Preise aufzuschlagen und an ihre Kunden weiterzugeben. Der harte Wettbewerb lässt ihnen keinen Spielraum, denn auch die Bauherren sind von den steigenden Energie- und Kraftstoffpreisen betroffen. Die Konsequenzen, die Handwerker aus den explosionsartig gestiegenen Kraftstoffpreisen gezogen haben sind umfangreich. So setzen viele Betriebe auf neue Fahrzeuge mit geringerem Verbrauch oder rüsteten ihre Fahrzeuge auf Erdgas um. Doch wenn alles nichts hilft, muss am Personal gespart werden und es droht vielerorts die Insolvenz. Deshalb muss die Politik jetzt aktiv werden, denn der begonnen Aufschwung soll schließlich nicht an der Tankstelle auf der Strecke bleiben.