Im bislang größten Praxistest für Brennstoffzellen-Heizungen in Europa wurde in den vergangenen sieben Jahren die Technologie der Brennstoffzellen zur Marktreife geführt. Unter dem Aspekt der Kostensenkung und Erhöhung der Zuverlässigkeit und Lebensdauer wurden Brennstoffzellen-Heizgeräte entwickelt, die jährlich gut eine Tonne CO2 einsparen. Damit ist die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit von Brennstoffzellen für den breiten Einsatz vorbereitet.
Ursprünglich im September 2008 hatte der damalige Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die Praxiserprobung von Brennstoffzellen fürs Eigenheim unter dem Projektnamen Callux gestartet. Der Name Callux leitet sich aus dem Lateinischen von calor für Wärme und lux für Licht ab. Als strategische Allianz aus Politik, Industrie und Wissenschaft hat das Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) alle Aktivitäten gebündelt und vernetzt, die zur Marktvorbereitung für Brennstoffzellen-Heizungen dienten. Koordiniert wurden das Projekt durch die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW GmbH.
Alltagstauglichkeit von Callux nachgewiesen
Zwar wurden von den geplanten 800 Geräten am Ende nur 500 effektiv im Demonstrationsbetrieb installiert. Doch konnten dennoch dadurch die drei Hersteller Baxi Innotech, Hexis und Vaillant zusammen mit den Netzbetriebern EnBW Energie Baden-Württemberg, E.ON, EWE, MVV Energie und VNG Verbundnetz Gas die innovativen Anlagen über eine Gesamtlaufzeit von insgesamt über fünf Millionen Betriebsstunden testen. Dies entspricht umgerechnet ca. 570 Jahren mit Stack-Laufzeiten von über 20.000 Stunden, in denen die Brennstoffzellen-Heizungen ihre Alltagstauglichkeit und Langlebigkeit beweisen konnten. Gleichzeitig konnte damit eine jährliche Einsparung von durchschnittliche 1,2 Tonnen CO2 im Vergleich mit herkömmlicher Brennwerttechnik und Strombezug aus dem Netz nachgewiesen werden. Dies entspricht einer Einsparung von etwa einem Drittel und beweist den hohen Wirkungsgrad der Brennstoffzellen.
Kosten senken, Zuverlässigkeit und Lebendauer von Brennstoffzellen-Heizungen erhöhen
Für die Forschung und Entwicklung hat Callux 700 Millionen Euro an Bundesmitteln erhalten. Eine ebenso große Summe hat noch einmal die Industrie für das Leuchtturmprojekt zur Marktbereitung für Brennstoffzellen investiert. Über drei Gerätegenerationen haben die Hersteller die Geräte in den Kosten senken sowie in der Zuverlässigkeit und Lebensdauer erhöhen können. Darüber hinaus wurde erstmals eine standardisierte Schnittstelle für Brennstoffzellen-Heizgeräte entwickelt. Diese sogenannte Callux-Box ermöglichte eine Fernwartung und -steuerung, um die Anlage als virtuelles Kraftwerk zu betreiben. Dies bietet die Infrastruktur für eine dezentrale Stromerzeugung und damit intelligente Energieversorgung.
Handwerk als Schlüssel
Dabei waren auch die Installateure aus dem SHK-Handwerk als Marktpartner fest integriert und gleichzeitig auch der Schlüssel für die Einführung der nachhaltigen und wirtschaftlichen Stromerzeugung. Sie wurden speziell geschult und unterstützten bei der Senkung der Wartungskosten. Aus einer von Marktforschungsinstitut GfK ermittelten Marktbefragung geht demnach hervor, dass die Hälfte der Handwerker der Brennstoffzellen eine gute Marktchance einräumen. Doch auch bei den Verbrauchern ist die Akzeptanz für die neue Technologie vorhanden. Ebenfalls die Hälfte zieht die Anschaffung einer Brennstoffzellen-Heizung in Betracht. Damit sind die Weichen gestellt für die breite Markteinführung in 2016.