Mit anziehender Baukonjunktur wird der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren zu einem immer größeren Thema für die Wirtschaftspolitik werden. Bereits heute haben Handwerksbetriebe Probleme, geeignete Auszubildende zu finden. Insgesamt 27 % der offenen Stellen im Baugewerbe können überhaupt nicht mit Fachkräften besetzt werden. Die demografische Entwicklung auf der einen und das veränderte Renteneintrittsalter auf der anderen Seite verschärfen die Situation weiter.
Auch wenn sich die Baukonjunktur nur langsam erholt, der Fachkräftebedarf steigt merklich und die Sicherung wird bereits heute immer schwieriger. Aktuell können im Baugewerbe ca. 27 % der offenen Stellen nicht mit qualifizierten Fachkräften besetzt werden. Bei einer weiteren Verbesserung der Auftragslage kann sich diese Situation schnell negativ ändern.
Besonders groß ist heute schon die Nachfrage nach Polieren. Nur 60 % der aus Altersgründen frei werdenden Stellen können aktuell neu besetzt werden. Der Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Hans-Hartwig Loewenstein, sieht hier gar den geprüften Polier als Qualitätsnachweis ernsthaft bedroht.
Der nachhaltigste Weg zur langfristigen Fachkräftesicherung ist sicher die Förderung des Nachwuchses. Doch die Lehrlingszahlen im Bauhauptgewerbe sind aktuell eher leicht rückläufig. Auch kurz nach Beginn des neuen Lehrjahres sind zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Handwerksmeister klagen über schlecht ausgebildete Schulabgänger und haben Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden.