Um den Fachkräftemangel in der Baubranche zu mildern, wird vermehrt auf Frauen am Bau gesetzt. Schon seit Jahren bemüht sich daher die Bauwirtschaft verstärkt um weiblichen Nachwuchs und wirbt in Schulen sowie auf Jobmessen für die Berufe am Bau. Das gilt auch für den Holzbau. So ist der Zimmererberuf schon lange keine reine Männerdomäne mehr, denn auch diese Sparte hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.
Der Personalmangel in der Baubranche soll verstärkt durch Frauen gemildert werden. „Die Bauaufgaben der kommenden Jahrzehnte, insbesondere im Hinblick auf klimafreundliches Bauen, sind gewaltig. Dafür brauchen wir mehr qualifiziertes Personal”, fordert Thomas Möller, der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. „Und hier setzen wir verstärkt auf weibliche Fach- und Führungskräfte.“ Bereits seit Jahren bemüht sich die Branche daher um weiblichen Nachwuchs. Erfreulich ist, dass der Anteil der studierenden Frauen mit Fachrichtung Bauingenieurwesen mittlerweile bei rund 30 Prozent liegt. Bei den Bauingenieurinnen ist der Anteil gleich hoch. In der öffentlichen Bauverwaltung beträgt der Anteil an Frauen sogar 46 Prozent. Nur bei den Berufen im Bauhauptgewerbe gibt es jedoch deutlichen Nachholbedarf. Die Frauenquote beträgt hier lediglich 1,6 Prozent.
Seit Jahren werden Frauen für die Bauwirtschaft umworben
Aus diesem Grund wird daher seit Jahren in Schulen oder auf Berufsmessen für die Bauberufe geworben. Bereits während der Ausbildung bekommen die Lehrlinge eine überdurchschnittliche Vergütung. Außerdem ist der Job krisensicher. Das zeigt auch die Corona-Pandemie. Auf den Baustellen werden modernste Maschinen und Techniken eingesetzt, sodass körperliche Schwerarbeit nicht mehr notwendig ist. Vielmehr ist Fachwissen gefragt.
Frauen am Bau – im Holzbau keine Seltenheit mehr
Trotzdem gibt es auch gute Nachrichten. So sind Arbeiten im Holzbau schon längst keine reine Männerdomäne mehr. In diesem Bereich sind Frauen am Bau keine Seltenheit. Denn immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Zimmerer-Ausbildung. „Die Arbeit im Zimmererhandwerk hat sich in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend weiterentwickelt“, erklärt Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland. „Es freut mich, dass dadurch auch der Zuspruch von Frauen für unseren Ausbildungsberuf wächst.“ Dabei hat das Zimmererhandwerk Tradition und ist gleichzeitig zukunftsorientiert. Das zeigt auch die Zimmerer-Nationalmannschaft, die künftig von der 19-jährigen Isabel Peters unterstützt wird. Sie ist vor allem von der Vielseitigkeit ihrer Arbeit begeistert. Doch auch durch den Einsatz von Maschinen wird das Arbeiten für die Frauen in dieser Sparte deutlich leichter.