Gemeinnützige Wohnungsunternehmen sind problematisch

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Foto: Roland Riethmüller

Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, arbeiten gemeinnützige Wohnungsunternehmen nicht gewinnorientiert und bieten für bedürftige Haushalte Mieten unterhalb des Marktniveaus. Das Modell klingt zunächst positiv. Doch es gibt gute Gründe, warum das Konzept Ende der 80er-Jahre abgeschafft wurde. Eine aktuelle Studie bestätigt dies und bietet Alternativen, die eher am Kern des Problems ansetzen.

Die Wohnungsnot in den Großstädten und Ballungsgebieten steigt unaufhörlich. Bezahlbarer Wohnraum ist kaum noch verfügbar. Daher plant die Politik jetzt mit gemeinnützigen Wohnungsunternehmen gegensteuern. Doch dieses Modell ist nicht neu. Es wurde vor mehr als 25 Jahren bewusst abgeschafft, weil die Nachteile die Vorteile überwiegen.

Gemeinnützige Wohnungsunternehmen arbeiten nicht gewinnorientiert

Nach der Idee der Wohnungsgemeinnützigkeit arbeiten diese Wohnungsunternehmen nicht gewinnorientiert und können daher Mieten unterhalb des Marktniveaus anbieten. Die Einnahmen werden ausschließlich dafür verwendet, die Wohnungen zu bewirtschaften und neue Wohnungen für Bedürftige zu bauen.

Konzept setzt nicht am Kern des Problems an

Doch wie eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bestätigt, setzt das Konzept nicht am eigentlichen Problem an. Denn es fehlen nicht die Investoren sondern das Bauland. Zusätzlich sind in der Vergangenheit oft die Kosten explodiert, eben weil gemeinnützige Wohnungsunternehmen nicht gewinnorientiert wirtschaften. Darüber hinaus tragen sie nicht zur Finanzierung der Kommunen bei, wie die sonstigen kommunalen Unternehmen. Im Gegenteil: die Kommunen müssen sogar Gelder zuschießen. Im schlimmsten Fall leidet die Qualität der Bestände, wenn die Mittel nicht ausreichen. Dann werden nur noch Haushalte die Wohnungen mieten, die keinerlei Alternativen haben. In Folge dessen entstehen dann Problemviertel mit hoher Armut und Kriminalität.

Wohngeld als Alternative

„Mit dem Wohngeld gibt es ein deutlich besseres Instrument, um sozial benachteiligte Haushalte im Wohnungsmarkt zu helfen“, erklärt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Seiner Meinung nach müsse die Politik vor allem mehr Bauland ausweisen und das Baurecht entschärfen.

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