Durch die kräftige Binnenkonjunktur profitiert auch das Baugewerbe. Wie die Wirtschaftsforschung Creditreform in einer aktuellen Befragung im Handwerk ermittelte, bewertet die Mehrzahl an Handwerksbetrieben ihre Geschäftslage sehr optimistisch. Dabei geht auch im Baugewerbe über die Hälfte von einer stabilen Umsatzentwicklung bei unverändertem Personalbestand aus. Die Umsatzerwartung bis zum Herbst fällt jedoch verhaltener aus und wird insgesamt eher als stabil eingeschätzt.
2014 war in Deutschland ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches Jahr mit einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,6 Prozent. Damit lag der Wert deutlich über den der letzten zehn Jahre. Auch das Handwerk profitierte von der Konsumfreude der Verbraucher. So schätzten im Schnitt 61,8 Prozent der gut 3.000 von der Creditreform Wirtschaftsforschung befragten Handwerksbetriebe ihre aktuelles Geschäftslage als „sehr gut“, bzw. „gut“ ein. Während das Bauhauptgewerbe und das Metallhandwerk mit 58,5 und 58,2 Prozent etwas unter dem Durchschnitt liegen, überzeugt das Ausbauhandwerk mit 70,9 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 3,1 und 1,8 Prozentpunkten, bzw. einem Anstieg von 2,1 Prozentpunkten im Ausbauhandwerk.
Zwar konnte das Handwerk nicht an das Rekordjahr 2013 anknüpfen, doch verzeichneten immer noch 29,4 Prozent der Betriebe ein Umsatzplus. So liegen das Ausbauhandwerk und Metallhandwerk mit 32,0 und 32,3 Prozent über dem Durchschnitt. Doch während das Metallhandwerk im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte zulegen konnte, musste das Bauhauptgewerbe eine deutliche Verringerung um 8,6 Prozentpunkte auf 23,1 Prozent hinnehmen. Gleichzeitig stiegen auch die Meldungen über Umsatzrückgang im Schnitt von 11,3 auf 16,1 Prozent. Diesbezüglich liegt das Bauhauptgewerke mit 16,9 Prozent leicht über, das Metallhandwerk mit 16,0 Prozent fast im und das Ausbauhandwerk mit 14,2 Prozent unter Durchschnitt. Damit sank der Saldo aus positiven und negativen Umsatzmeldungen im Gesamthandwerk um 9,2 Prozentpunkte von 22,5 in 2014 auf 13,3 Prozent in 2015. Während das Metallhandwerk lediglich 3,1 und das Ausbauhandwerk 6,7 Prozentpunkte einbüßte, sank im Bauhauptgewerbe der Saldo um stolze 14,1 Prozentpunkte auf schlappe 6,2 Prozent ab. Damit erreichte das Ausbauhandwerk in diesem Jahr mit 17,8 Prozent eine führende und das Bauhauptgewerbe die Schlusslicht-Position im Handwerk.
Sowohl im Bauhauptgewerbe, als auch im Ausbauhandwerk und Metallhandwerk haben in den vergangenen Monaten rund ein Viertel der Handwerksbetriebe den Personalbestand aufgestockt, während rund 12 Prozent, im Bauhauptgewerbe sogar 15 Prozent eher Personal abgebaut haben. In Zukunft plant nur noch jeder fünfte Betrieb eine Neueinstellung, dies gilt ebenso für das Baugewerbe, lediglich das Ausbauhandwerk hat mit 23,0 Prozent einen höheren Personalbedarf.
Hinsichtlich der weiteren Umsatzerwartung kühlt sich die Handwerkskonjunktur etwas ab. Nur noch knapp jeder dritte Befragte (31,8 Prozent) rechnet mit einem Umsatzanstieg. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr. Damit liegen die Erwartungen immer noch über den Jahren 2012 und 2013, in etwa auf dem Niveau von 2011 und sind folglich weit entfernt von einem baldigen Konjunktureinbruch. Während das Bauhauptgewerbe und das Ausbauhandwerk recht stabil von steigenden und sinkenden Umsätzen ausgehen, sind im Metallhandwerk die Rückgänge deutlicher. Das drückt sich auch im Saldo besonders negativ aus