Fast jede Branche berichtet in den letzten Wochen von einer gedämpften Prognose für 2013. Während gerade das Jahr 2011 für das Handwerk sehr erfolgreich war, wurden die Zahlen für 2012 vielerorts nach unten korrigiert. Diesem Trend müssen sich auch die Handwerker des Kammerbezirks Region Stuttgart anschließen. Dennoch ist die Stimmung verhältnismäßig gut. Man erwartet zwar keine Krise, ist aber vorsichtig, was das Jahr 2013 mit sich bringt.
Die Geschäftslage der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Region Stuttgart war bisher relativ hoch. Das liegt vor allem auch an dem erfolgreichen Jahr 2011. Umso stärker fällt hier auch auf, dass sich die Zahlen im vergangenen Jahr 2012 nicht mehr dementsprechend weiterentwickelt haben. Im Gegenteil, die Situation ist eher schlechter geworden und man blickt verhalten in das aktuelle Jahr. Das bestätigt zumindest eine Umfrage der Handwerkskammer Region Stuttgart.
Der Umfrage nach haben im Winter 2011 noch 55 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als gut beschrieben. Zum Ende des Jahres 2012 sind es gerade einmal noch 46 Prozent, die das denken. Und auch was die Zukunftsaussichten der kommenden Monate angeht, so bleiben die Erwartungen eher niedrig. Lediglich 47 Prozent würden voraussagen, dass ihre Geschäftsentwicklung positiv bleiben wird.
Neben den Ergebnissen der durchgeführten Umfrage bekräftigt auch der Konjunkturindikator der Kammer die Aussagen der Befragten. Immerhin fiel dieser von +46 Punkten auf +35 Punkten im Vergleich zum 4. Quartal 2011. Hinsichtlich der Auftragslage, der Betriebsauslastung und des Umsatzes sind ebenfalls Einbrüche zu erkennen. Der Auftragseingang hat sich dabei von 35 Prozent auf 27 Prozent verschlechtert gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Demzufolge wurde natürlich auch die Betriebsauslastung geringer und die Umsatzzahlen entwickeln sich entsprechend rückläufig.
Die logische Folge all dieser geschilderten Umstände bringt natürlich auch eine Auswirkung auf die Beschäftigungszahlen mit sich. Während im Jahr 2011 noch 15 Prozent der befragten Betriebe ihr Personal aufgestockt hätten, sind es nun gerade noch sieben Prozent. Dafür haben nur sieben Prozent der Unternehmen Mitarbeiter entlassen mussten, was somit in gewisser Weise ein Gleichgewicht mit sich bringt.
Betrachtet man die einzelnen Gewerke so lässt sich erkennen, dass im Grunde alle etwa gleich dastehen. Dennoch blickt vor allem der Gewerbliche Bedarf sehr negativ ins Jahr 2013. Das Bauhaupt- und Dienstleistungsgewerbe hingegen hebt sich positiv ab.
Der Handwerkskammer Region Stuttgart ist es trotz der Ergebnisse wichtig hervorzuheben, dass man die derzeitige Situation nicht als Krise sieht. Man ist lediglich vorsichtig wenn es um Prognosen der Entwicklung im laufenden Jahr geht. Somit ist es ihr besonders wichtig, dass eine gewisse Stabilität in der gesamtwirtschaftlichen Lage vorhanden ist und die Kosten für Energie nicht weiter steigen werden. Natürlich ist aber genauso die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende von wesentlichem Vorteil für das Handwerk und seine Geschäftslage.
Alles in allem ist zwar Vorsicht geboten, jedoch keine Panik.