„Nachhaltige Holzveredelungsprodukte auf Basis von Leindotter“ lautet der Titel des Projekts, mit dem die DAW bei den GreenTec Awards 2018 in der Kategorie „Bauen & Wohnen“ gewann. Statt Erdöl setzt Caparol dabei Leindotter zur Holzveredelung ein. Leindotter überzeugt durch seine Nachhaltigkeit und ist vorteilhaft für das Ökosystem. Gleichzeitig bietet Leindotter ein ökologisches Plus, denn der Anbau ist keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion.
DAW entwickelt und produziert seit kurzem statt mit dem Bindemittel Erdöl nachhaltiges Holzöl und Lasuren auf Basis von Leindotter. Dazu gehört die Aqua-Lasur Universal von Caparol. Damit unterstreicht die CapaGeo-Produktfamilie ihre Vorreiterrolle in puncto nachhaltiger Produktstoffe. Nun wurde die DAW für diese Aktivitäten ausgezeichnet und erhielt eine Top-Drei-Platzierung beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Mit dem Leindotter-Projekt ist es gelungen, Ökologie und Qualität zu vereinen und sie an umweltbewusste Kunden zu verkaufen. Caparol-Markenmanager Wolfgang Hoffmann sieht für Caparol einen großen Schritt, sein Sortiment in Sachen nachwachsende Rohstoffe auszubauen.
Nachhaltigkeit durch Verzicht von Erdöl und Erbsen-Monokultur
Das DAW-Projekt will die Landwirte dazu bewegen, von der Erbsen Monokultur zum Mischfruchtanbau zu wechseln. Wer diese nachhaltige Wertschöpfungskette aufbaut, wird bis 2022 vom Bundesumweltministerium im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Die fachliche Betreuung erfolgt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Ausgangspunkt sind 80 Hektar Mischfruchtanbau im ersten Jahr. Danach soll die Fläche stetig gesteigert werden. Das Ziel bis 2022 ist, den Anbau auf 1.000 Hektar auszudehnen. Gleichzeitig sollen mindestens 40 Betriebe in das Ziel eingebunden werden. „Um den Artenrückgang in der Agrarlandschaft aufzuhalten, brauchen wir Veränderungen auf großer Fläche. Dazu gehören auch Anbaumethoden wie Mischfruchtanbau“, so die ehemalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zum Projektstart. „Der Mischfruchtanbau geht deshalb mit einer naturschonenden Anbauweise einher, die auch die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft stärkt“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Das zusätzlich gewonnene Leindotteröl kann die Rohstoffe, die weniger Nachhaltigkeit besitzen, zunehmend ersetzen und zur Holzveredelung genutzt werden, sofern auch Gewinne dadurch erzielt werden. Der Verbraucher hat somit einen sehr großen Einfluss auf die Anbauweise.
Das Gesamtziel im Auge behalten
Das Ziel dieses Projekts ist es, eine nachhaltige Wertschöpfungskette aufzubauen und zu optimieren. Das Endziel sind dann Produkte, wie Holzöl, Lacke und Lasuren, die auf der Basis von in Deutschland produziertem Leindotter hergestellt wurden. Mit den Verbrauchern soll ein Dialog geführt werden, um über den Herstellungsprozess zu informieren.