Die Tarifverhandlungen zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen im Maler- und Lackiererhandwerk sind gestern gescheitert nach dem Abbruch der Gespräche durch die Arbeitgeber. Es ging um eine Erhöhung um 40 Euro im Monat, verbesserte Berufsperspektiven und eine Erhöhung der Attraktivität des Ausbildungsberufs insgesamt. Trotz der deutlichen Bereitschaft zu Zugeständnissen der IG BAU konnte jedoch keine Einigung erzielt werden.
„Das Handwerk klagt über Nachwuchsmangel. Gleichzeitig stemmen sich die Arbeitgeber des Maler- und Lackiererhandwerks dagegen, ihre Branche attraktiver zu machen und dem Nachwuchs Perspektiven zu bieten“, äußerte Andreas Harnack sein Unverständnis für das wenig kompromissbereite Verhalten der Arbeitgeber. Der Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hatte die Arbeitgeber zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen im Maler- und Lackiererhandwerk an den Verhandlungstisch gebeten. Nach vier Verhandlungsrunden ist nun allerdings klar, dass es keine schnelle Einigung geben wird.
Die rund 26.000 Auszubildenden im Maler- und Lackiererhandwerk erhalten im ersten Lehrjahr 450 Euro und steigern sich nach drei Jahren auf 635 Euro monatlich. Dies ist insgesamt weniger als ein Auszubildender auf dem Bau im ersten Lehrjahr bekommt. Neben der Erhöhung des Ausbildungsgehaltes um 40 Euro monatlich, forderte die IG BAU ebenfalls eine Erstattung der Fahrtkosten zur Berufsschule und zum Ausbildungszentrum. Darüber hinaus bemühte sich die Gewerkschaft, die Berufsperspektiven insgesamt durch eine einheitliche Regelung zur Übernahme und eine zusätzliche Altersvorsorge insgesamt zu verbessern. Durch den Abbruch der Tarifverhandlung zeige die Tarifpartei der Arbeitgeber ihre wahre Absicht, auch weiterhin die Auszubildenden lediglich als billige Arbeitskräfte auszunutzen ohne dabei an die Zukunft zu denken, resümiert Harnack und kündigt bundesweite Aktionen in Handwerkskammern und Betrieben an.