Umweltschutz im Hinblick auf Energieeinsparung wird in Deutschlands innovativster Großstadt noch nicht sehr groß geschrieben. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer aktuellen Studie zum Energiemanagement in privaten Haushalten. Zwar wird in Berlin ordnungsgemäß Müll getrennt, doch Smart Home kommt zur Energieeinsparung kaum zum Einsatz. Das Interesse ist allerdings vorhanden und bietet dem SHK-Handwerk neue Chancen.
Umweltschutz und Energieeinsparung wird immer wichtiger. So gilt Berlin gemeinhin als Startup- und Elektro-Metropole von Deutschland. Doch das täuscht: fortschrittliches Energiemanagement ist bisher in der breiten Masse der Hauptstädter noch nicht angekommen. Das ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des Heizungsherstellers Viessmann.
Wenig Bewusstsein für Energieverschwendung
Zwar werden von 75 Prozent der Berliner umweltbewusst Energiesparlampen eingesetzt und sogar von 87 Prozent der Müll getrennt. Auch legen 40 Prozent verstärkten Wert auf Öko-Strom. Doch verschwendet bei Nicht-Gebrauch von Elektrogeräten mit 56 Prozent mehr als jeder zweite Haushalt durch den Stand-by-Modus unnötig Strom. 47 Prozent der Berliner senken laut Studie auch nachts nicht die Heizung. Besonders erstaunlich ist dabei, dass sich vor allem die jüngeren Altersgruppen weniger Gedanken über Energieverschwendung machen. Während nur 46 Prozent der über 60-Jährigen ihre Elektrogeräte im Stand-by-Modus laufen lassen, liegt der Wert bei den 18- bis 29-Jährigen bei 64 Prozent. Beim Heizen sieht es kaum anders aus: 61 Prozent der über 60-Jährigen und nur 35 Prozent der 18- bis 29-Jährigen drehen die Heizung nachts runter.
Geringe Verbreitung moderner Technologie zur Energieeinsparung
Gleichzeitig ist intelligente Gebäudetechnik zum Energiesparen bisher weniger verbreitet. Lediglich 20 Prozent der Einwohner Berlins nutzen in Ihrem Zuhause beispielsweise Smart Home Technologien in Thermostaten zur Steuerung der Heizung per App. „Wir müssen beim Einsatz von smarter Energiespar-Technik einen Gang höher schalten – gerade in der Start-up-Hauptstadt Berlin“, fordert Viessmanns Co-CEO Max Viessmann. So gibt es genügend digitale Lösungen, um effizient Energie einzusparen. „Wir müssen sie aber auch nutzen, zum Beispiel, um Heizungswärme dann effizient bereitzustellen, wenn sie gebraucht wird.“
Großes Interesse am Einsatz von Smart Home
Die Bereitschaft zum Einsatz von Smart Home ist laut Studie durchaus vorhanden und bietet demnach großes Potential für das SHK-Handwerk. So würden durchaus zwei von drei Berlinern smarte Technologien installieren, um Energie zu sparen. Mit 56 Prozent würde sogar mehr als die Hälfte gerne ihren eigenen Strom oder Wärme erzeugen. “Jeder kann seinen Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten. Dafür müssen wir aber raus aus der Theorie und endlich anpacken”, fordert Viessmann. “Wir sind alle in der Pflicht, stärker Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.“
Hinweis in eigener Sache
Am 25. und 26. Mai findet in Berlin die erste Startup-Messe für baurelevante Tech-Startups statt. Knapp 50 Startups stellen der Bauwirtschaft auf der „Tech in Construction“ ihre Lösungen aus den Bereichen „Prozess“ (u.a. BIM, Robotic), „Support“ (Lead-Generierung, VR/AR, etc.), „Energie“ (energieeffiziente Produkte und Services) und „Smart“ (Smart Home, Internet of Things, Big Data und mehr) vor. Infos und Tickets unter https://www.tech-in-construction.de