Entgegen dem allgemeinen Trend blickt der Baukonzern Porr äußerst positiv in die Zukunft. Die Auftragsbücher sind in allen Bereichen gut gefüllt. Trotz gestiegener Preise geht das Unternehmen daher von einer weiterhin positiven Baukonjunktur aus. Insgesamt sei die Lage nicht so pessimistisch, wie es den Anschein habe. Selbst gemeinnützige Wohnungsbauträger fangen wieder an zu kalkulieren. Trotz hoher Zinsen und gestiegenen Materialpreisen geht das Unternehmen daher von einem weiteren Wachstum aus.
Die Bauindustrie wird auch in den kommenden Jahren boomen. Diese Meinung vertritt Karl-Heinz Strauss, der Generaldirektor des österreichischen Baukonzerns Porr. Das Unternehmen hat 20.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von sechs Milliarden Euro. Auch für die Zukunft seien die Auftragsbücher gut gefüllt. Das gelte für den Hoch- und Tiefbau, den Straßenbau, Bahn- und Infrastruktur und sogar für den Wohnbau. „Ohne Bauwirtschaft sind die Megatrends Urbanisierung, Mobilität, Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur nicht zu bewältigen“, so Strauss im Executive Talk mit Stefan Bergsmann, dem Österreich-Geschäftsführer der Horváth Managementberatung.
Porr rechnet in allen Bereichen mit weiterem Wachstum
Obwohl die Zinsen gestiegen und die Materialpreise in die Höhe geschnellt sind, geht Strauss auch weiterhin von einem Wachstum für sein Unternehmen aus. Das läge auch daran, dass das österreichische Bauunternehmen breit aufgestellt sei, erklärt Strauss. Darin unterscheide sich Porr von anderen Betrieben, was sich auch auf die Baukonjunktur auswirke. Denn der Wohnbau leidet aktuell am stärksten unter den hohen Zinsen und gestiegenen Materialpreisen. „Die Lage ist aber nicht so schlecht, wie man es in den Zeitungen liest“, betont Strauss. “Ich glaube, dass die Stimmung deutlich besser ist.” Viele Kunden, besonders die gemeinnützigen Wohnbauträger beginnt wieder zu kalkulieren. Ob die Projekte dann tatsächlich in Angriff genommen werden, bleibe allerdings abzuwarten. Für Porr sieht es jedenfalls sehr gut hinsichtlich der Baukonjunktur aus. Für das Jahr 2024 blicke man positiv in die Zukunft.
Digitalisierung steht für Erfolg und eine florierende Baukonjunktur
Vor allem die Digitalisierung trage zur Sicherung des Erfolgs bei und sorge für eine prosperierende Baukonjunktur. Leider sehe das nicht jeder Mitarbeiter so und daher gelte es, diese zu überzeugen. Es seien die Menschen auf den Baustellen, die überzeugt werden müssten. Denn digitale Veränderungen helfen dabei, die Ziele zu erreichen. Auf der Baustelle könne man viel Geld verdienen, aber auch verlieren, betont Strauss. Optimistisch ist der Chef von Porr auch, was den Nachwuchs im Baugewerbe angeht. Er ist nicht der Meinung, dass durch den demografischen Wandel Talente verloren gehen, aber es bedürfe seiner Meinung nach auch dem Zuzug von Kräften aus dem Ausland, um eine gute Baukonjunktur aufrechtzuerhalten. Das Besondere im Baugewerbe sei, dass alles digital durchgespielt werden könne. Das ändere jedoch nichts an der Tatsache, dass am Ende jemand das Loch bohren und den Beton einlassen müsse. Auf jeden Fall rechnet man bei Porr für die Zukunft mit einer weiterhin guten Baukonjunktur.