Gerade der ausländische Nachwuchs freut sich über die neue Arbeitnehmerfreizügigkeit. So wird das deutschen Handwerk derzeit mit Anfragen von jungen Menschen aus Polen, Tschechien und anderen osteuropäischen Ländern „überhäuft“, die sich für einen Ausbildungsplatz in Deutschland interessieren. Der ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke geht davon aus, dass sich der positive Trend mit der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit, noch verstärkt.
Für viele Betriebe und gerade im Bauhandwerk scheint dies ein Notnagel zu sein. Denn viele Ausbildungsbetriebe finden kaum noch Azubis, weil die Zahl der Schulabgänger gesunken ist. Besorgniserregend ist der Rückgang in den neuen Bundesländern. Dort blieben nach Angaben des Handwerks 2009 und 2010 rund 5.000 Lehrstellen im Handwerk unbesetzt.
Schon 2010 stieg laut ZDH im Handwerk der Anteil von Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit um 3 Prozent auf 26.074. Junge Menschen aus Polen suchen Stellen nicht nur nahe der Grenze Viele nutzen auch Kontakte zu Verwandten und Freunden, um in Westdeutschland eine Ausbildungsplatz mit Zukunft zu finden. Auch aus anderen EU-Ländern, vor allem in Spanien, kommen immer mehr Bewerber für eine qualifizierte Berufsausbildung im deutschen Handwerk.
Seit diesem Monat gilt die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit und damit dürfen Bürger aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Estland, Lettland und Litauen ohne besondere Arbeitserlaubnis einen Arbeitsplatz in Deutschland annehmen. Vorbei sind die Zeiten mit zeitlichen Befristungen und Ausnahmen in Forst- und Landwirtschaft.