Der Umweltschutz ist unumstritten wichtig und sollte stets hohe Priorität genießen, auch in der Bauwirtschaft. Dennoch muss eine nachvollziehbare Verhältnismäßigkeit zwischen Nutzen und entstehenden Kosten vorhanden sein. Genau darum geht es der Bauwirtschaft derzeit hinsichtlich der für das kommende Jahr geplanten Neuauflagen der Deutschen Bahn auf ihren Baustellen im Bezug auf den zwingenden Einsatz vom Rußpartikelfilter in den Bahnbaumaschinen. Um zu unterstreichen, worum es der deutschen Bauwirtschaft dabei geht, hat sie ein Positionspapier mit ihrer Stellungnahme beim Bundesverkehrsministerium eingereicht.
Die Deutsche Bahn plant, dass in ihrem Stufenplan, welcher Anfang des Jahres 2014 in Kraft tritt, bis zum Jahr 2019 auf innerstädtischen Baustellen nur noch solche Baumaschinen eingesetzt werden sollen, die über ein Rußpartikelfilter ausgestattet sind. Des Weiteren wünscht man sich eine Zulassung der speziellen Bahnbaumaschinen beim Eisenbahnbundesamt. Beide Forderungen stoßen bei der Bauwirtschaft auf Gegenwehr, da man nicht von dem tatsächlichen Nutzen überzeugt ist. Außerdem würde es hohe zusätzliche Kosten, wie auch Aufwand verursachen.
Dabei soll natürlich keinesfalls der Eindruck entstehen, dass die deutsche Bauwirtschaft die Haltung der Bahn nicht unterstützen würde. Im Gegenteil, vor allem der Umweltschutz steht auch für die Baubranche ganz weit oben in der Notwendigkeit. Dennoch darf man nicht aus den Augen verlieren, was solche Auflagen mit einem Rußpartikelfilter am Ende nach sich ziehen. In einem Positionspapier versuchen die Spitzenverbände der deutschen Bauwirtschaft derzeit gerade, ihre Sicht der Dinge zu verdeutlichen.
Das gemeinsame Positionspapier der Spitzenverbände richtet sich an das Bundesverkehrsministerium und damit gleichzeitig an den Eigentümer der DB AG. In dem Papier macht man klar, dass man zwar den Umweltschutzaspekt als wichtig erachtet, die Anforderungen mit Rußpartikelfilter jedoch als unverhältnismäßig streng ansieht. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, sagt dazu: „Die Umweltbelastung, die aus den auf Bahnbaustellen im innerstädtischen Bereich eingesetzten Baumaschinen resultiert, ist kaum messbar und liegt bei ungefähr einem halben Prozent. Der Aufwand der Unternehmen, die nun Rußpartikelfilter, die bei einfachen Baugeräten bis zu 15.000 Euro und bei Gleisbau-Großgeräten bis zu 120.000 Euro kosten, einbauen müssen, steht in keinem Verhältnis dazu.“
Die Spitzenverbände setzen in ihrer Forderung sogar noch eins drauf, in dem sie verdeutlichen, dass ein Nachrüsten solcher Rußpartikelfilter unter Umständen sogar einen wesentlich höheren Kraftstoffverbrauch nach sich ziehen. Damit wäre eine Erhöhung der CO2- und Stickoxyd-Emissionen erreicht, die keinesfalls den Ansprüchen des Umweltschutzes gerecht wird.