Bauen statt streiten – Bauindustrie präsentiert Partnerschaftsmodelle

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Foto: Roland Riethmüller

Bisher war es kaum zu vermeiden, beim Bauen nicht zu streiten. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Die Unternehmen der Bauindustrie bieten schon seit längerer Zeit Partnerschaftsmodelle an mit dem Ziel zu bauen statt zu streiten. Denn dass am Bau nicht immer alles glatt läuft, ist auch darauf zurückzuführen, dass es zu wenig Bereitschaft zur Kooperation gibt. Doch das soll nun ändern.

Damit die öffentlichen Bauprojekte in Zukunft effizienter bei den Terminen und Kosten umgesetzt werden können, hat die Bauindustrie ein Angebot gemacht. Das Motto lautet: Bauen statt streiten. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), sagte anlässlich des Starts der Bauinitiative in Berlin, dass es am Bau zu einem Kulturwandel kommen müsse. Die Ansätze des partnerschaftlichen Bauens lauten deshalb Kooperation, Effizienz und Digitalisierung. Weiterhin betonte Hübner: „Die Best-Practice-Beispiele unserer Mitgliedsunternehmen zeigen, dass ein partnerschaftlicher Umgang auf der Baustelle bereits heute möglich ist. Wir möchten unsere öffentlichen Partner ermutigen, diese Modelle gerade bei großen Infrastrukturprojekten noch stärker zu nutzen“.

Es werden Reformen am Bau gefordert

Die Reformkommission Großprojekte bemängelte die fehlende Kooperation zwischen allen Beteiligten und die mangelnde Projekttransparenz. Deshalb fordert die Kommission einen grundlegenden Kulturwandel am Bau. Die Bauindustrie unterstützt dieses Vorhaben und sieht folgende Elemente als wichtig an:

  • Alle Prozessbeteiligten müssen auf einer gemeinsamen Plattform, dem Building Information Modeling (BIM) enger zusammenarbeiten.
  • Partnerschaftliche Vertragselemente sollen den Bauprozess optimieren.
  • Optimierung der Projekte über den Projektlebenszyklus bzw. Teile des Projektlebenszyklus.
  • In die Planung muss frühzeitig die Baukompetenz eingebunden werden.

Mitverantwortlich ist aber auch die Politik mit ihrer Investitionszurückhaltung. Diese hat zum Abbau der Ingenieurskapazitäten geführt. Das macht sich heute bei der Qualität der Planung bemerkbar.

Neue Leitbilder am Bau sind gefordert

Gemeinsam mit der Regierung soll der Bau wieder auf Vordermann gebracht werden. Ziel ist es, die Kostensicherheit und Terminsicherheit öffentlicher Bauprojekte zu erhöhen und eine lösungsorientierte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zu erreichen. Nur so können Großprojekte im Miteinander zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer auch gelingen. Das muss bereits beim Bau beginnen. Deshalb sind Partnerschaftsmodelle so wichtig und ohne diese kann das Ziel nicht erreicht werden. Deutschland ist übrigens das einzige europäische Land, bei dem die Planung vom eigentlichen Bauprozess getrennt wird. Bei uns zu Lande arbeiten Planer, Bauunternehmen und Architekten immer noch getrennt voneinander.

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