Im Sommer 2022 hat sich ein drastischer Rückgang der Absatznachfrage herauskristallisiert. Das hängt mit den gestiegenen Baukosten und den hohen Finanzierungskosten zusammen. Das bedeutet, dass die Auslastung und das Ergebnis in vielen Unternehmen der Bauwirtschaft niedriger ausfallen wird. Auch die Bauzulieferindustrie kämpft mit den hohen Preisen für Material- und Rohstoffkosten. Dennoch sollte eine klare Preisstrategie nicht aus den Augen verloren werden.
Die gesamte Baubranche verzeichnet seit Sommer einen starken Rückgang der Absatznachfrage. Hervorgerufen wurde das durch die Baukostensteigerung seit dem Jahr 2019 von rund 30 Prozent und den um rund 300 Prozent gestiegenen Finanzierungskosten. Für das kommende Jahr 2023 kann davon ausgegangen werden, dass es zu einem Absatzrückgang von bis zu zehn Prozent kommen wird. Obwohl der Umsatzrückgang nicht so stark ausfallen wird, werden die Auslastung und das Ergebnis deutlich sinken. Jetzt heißt es, die Kosten und die Effizienz im Blick zu haben. Die gute Nachricht ist, dass die Nachfrage ungebrochen ist.
Das Motto lautet Absatz runter, Kosten runter und Effizienz rauf
Das Motto im Vertrieb und Marketing heißt jetzt Absatz runter, Kosten runter und Effizienz rauf. Die Effizienz wird in Zukunft im Vertrieb eine deutlich wichtigere Bedeutung einnehmen. Es stellt sich die Frage, wie effizient agiert das Marketing und der Vertrieb bezüglich Ressourceninput und Ergebnis? Dies sollte kritisch hinterfragt werden, denn es hilft den Herstellern dabei, in den kommenden 18 bis 24 Monaten trotz der Krise Marktanteile zu gewinnen. Der Bausektor hat den größten CO2-Fußabdruck aller Branchen. Für die echte Weiterentwicklung wird aber Mut gebraucht. Die notwendigen Richtungen sind die Reduzierung des Energieaufwands, die Reduzierung von Ressourcen und die Wiederverwendung in der Breite. Die Bauzulieferindustrie braucht Antworten. In Zukunft werden die stofflichen Ressourcen zu den Gebäudedaten gehören. Urban Mining ist heute noch kurios, doch die Branche hat keine andere Möglichkeit, als sich diesbezüglich neu zu positionieren.
Das Preischaos in der Bauzulieferindustrie darf nicht blind machen
Trotz des Preischaos darf die Strategie nicht in den Hintergrund rücken. Denn die Material- und Rohstoffpreise steigen immer noch von Monat zu Monat an. Es empfiehlt sich daher ein wohlüberlegtes und effizientes Preismanagement. Wer das nicht hat, der sollte schnell eins aufbauen. Das ist besonders dann wichtig, wenn man mit den Preisanpassungen kaum noch nachkommt.