Ein besonders effizientes Verfahren zur Baugrubenerstellung kam jüngst bei einem Bauprojekt in München zum Einsatz. Mithilfe einer Drohne zur Vermessung konnte mit geringen Kosten innerhalb von nur kurzer Zeit ein 3D-Modell erstellt werden. Ein GPS-gesteuerter Bagger hat darauf basierend mit hoher Genauigkeit die Profilierung der Baugrubensohle hergestellt. Möglich machte dies die Digitalisierung, die immer mehr im Baugewerbe zum Einsatz kommt.
Auf dem Gelände vom ehemaligen Kieswerk Piederstorfer in München-Neuperlach entstehen aktuell drei Gebäudekomplexe auf einer Fläche von 20.000 Quadratmeter mit sechs Häusern und 256 Wohnungen. Das neue Bauprojekt PANDION VERDE integriert sich damit harmonisch in das 12,8 Hektar großes Alexis-Quartier. Durch den angrenzenden Truderinger Wald, die Nähe zur Münchner City und guten Anbindung nach Norden und Osten der Stadt mit seinen großen Auftraggebern wird die perfekte Verbindung zwischen arbeiten, leben und wohnen geschaffen. Mit der Baugrubenerstellung wurde die Bauer Resources GmbH beauftragt. Dazu wurden insgesamt 25.000 Kubikmeter Material ausgehoben und entsorgt. Außerdem wurde eine 60 Zentimeter mächtige Filterschicht eingebaut, damit das Niederschlagswasser in den Baugrund eingeleitet werden kann. “Eine vergleichsweise einfache Baugrubenerstellung: quadratisch, praktisch, gut“, erklärt Jan Uhlig, Oberbauleiter im Bereich Bauer Umwelt. „Dennoch ein echtes Highlight in Sachen Digitalisierung.“
Drohne als heimlicher Star zur Erstellung der Baugrube
Denn das Besondere war eine Drohne, die zur Ermittlung der bewegenden Massen und zur Vermessung eingesetzt wurde. Gegenüber dem manuellen Verfahren war das ein echter Vorteil, denn sonst hätten die Vermessungen mehrere Tage gedauert. Zusätzlich war das Bildmaterial so detailreich, dass eine Baugrubendifferenz von wenigen Zentimetern zur ursprünglichen Planung festgestellt werden konnte. Somit konnte die Drohne wertvolle Informationen zur Arbeitsausführung liefern.
GPS-gesteuerter Bagger für mehr Effizienz auf der Baustelle
Eine weitere technische Attraktion der Baustelle war der GPS-gesteuerte Bagger. Mithilfe des aus dem Drohnen-Bildmaterial generierten 3D-Modells konnte dieser die Profilierung der Baugrubensohle herstellen. „Wenn das Planum als Gründungsebene für ein Gebäudefundament dienen soll, ist Präzision gefragt“, betont Oberpolier Erwin Resch. Dabei musste eine Lagegenauigkeit mit einer maximalen Abweichung von zwei Zentimetern eingehalten werden, was jedoch für den erfahrenen Baggerfahrer Thomas Erwert kein Problem war. Hinsichtlich der Zeit und der Kosten brachte dieses Verfahren einen enormen Vorsprung. Somit konnte der Baggerfahrer autark arbeiten, ohne auf zusätzliches Hilfspersonal angewiesen zu sein, das die Absteckungen auf den vorgegebenen Höhen der Baugrube verteilt. Zudem wurden Unterbrechungen vermieden, da der Baggerfahrer in Echtzeit die Fortschritte der Arbeit auf einem Display sehen konnte.