Die deutsche Bauindustrie wünscht sich mehr modularen und seriellen Wohnungsbau. Dazu müssten aber die Förderbedingungen und die Landesbauverordnungen auf einen Nenner gebracht werden. Bedingung dafür sei aber auch, dass der Bund und die Länder die hohen Kosten in den Griff bekommen, die den Bau von bezahlbaren Wohnungen ständig verteuern würden.
Der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Dipl.-Ing. Peter Hübner, hält die Loslösung von der Einzelproduktion für essentiell, um die notwendige Zahl von Mietwohnungen bauen zu können. Eine Kosteneindämmung lasse sich nur durch mehr Prototypen in der Planung realisieren, die dann seriell in Deutschland eingesetzt werden könnten, so Hübner weiter. Bund und Länder müssten dazu aber in die Pflicht genommen werden. Hübner erklärte: „Nur wenn ein einmal geplantes Typengebäude ohne weitere Änderungen bundesweit gebaut werden könne und auch förderfähig sei, könnten die im seriellen Bauen steckenden Kostensenkungspotentiale vollständig realisiert werden“. Das bedeute aber auch, dass Architekten und Planer in Zukunft enger mit den Bauausführenden zusammenarbeiten müssen. Die traditionelle Trennung von Bauen und Planen müsse in Zukunft überwunden werden. Beim seriellen Wohnungsbau müsse frühzeitig Baukompetenz in die Bauplanung mit eingebracht werden.
Die Kostentreiber in den Griff bekommen, damit serieller Wohnungsbau möglich wird
In den vergangenen Jahren wurde das Bauen ständig durch verschiedene Kostentreiber verteuert. Die Baukostensenkungskommission habe in der vergangenen Legislaturperiode eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen gemacht. Doch leider fehlt es an der Umsetzung. Ein Punkt sei der Lärmschutz. Hier müsste mehr Spielraum geschaffen werden. Weitere Punkte, über die diskutiert werden müssen, sind die Stellplatzpflicht und die Anforderungen, was die Barrierefreiheit betrifft. Im seriellen Wohnungsbau steckt jede Menge Potential, um günstigen Mietwohnraum zu schaffen. Doch das geschieht nur, wenn die hohen Kosten eingedämmt werden. Es wird begrüßt, dass sich Bundesminister Seehofer zur Fortsetzung des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen entschlossen hat. Man wünscht sich allerdings mehr Durchschlagskraft gegenüber den Ländern, als das bisher der Fall gewesen war. Eine Vereinheitlichung der Landesbauverordnungen und den Förderbedingungen sei deshalb unerlässlich. Nur so kann in Zukunft bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der Zukunft entwickeln wird.