Erfolg und Misserfolg am Bau – Schere öffnet sich weiter

Erfolg und Misserfolg am Bau - Schere öffnet sich weiter
Foto: Roland Riethmüller

Die Pandemie hinterlässt durchaus Spuren in der Bauwirtschaft, das zeigt eine aktuelle Studie. Demnach gehen viele befragte Geschäftsführer und Vorstände zwar von einer schnellen Erholung der Wirtschaft und einem weiteren Wachstum in den kommenden Monaten aus. Der Abstand zwischen Gewinner- und Verliererunternehmen hat sich aber laut der Unternehmensberater vergrößert. Der wichtigste der aktuellen Trends: Social Distancing.

Welche Trends sind im “New Normal” aufgrund der Corona-Krise in der Bauwirtschaft am relevantesten? Die Unternehmensberatung Munich Strategy hatte dazu im Rahmen von Tiefeninterviews für die Studie „Die K-Frage der Baubranche“ über 30 Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen aus allen Segmenten der Bauwirtschaft befragt. So zählten, bei möglichen Mehrfachnennungen, 89 Prozent aller befragten Geschäftsführer und Vorstände Social Distancing mit Maßnahmen wie Homeoffice zu den relevanten Trends in der Bauwirtschaft. 78 Prozent nannten die Suche nach Sicherheit aus Sorge vor einer Geldentwertung und fehlenden Anlageperspektiven. „Mehr Staat“ mit Rettungspaketen, Kreditgarantien und Beteiligungen ist für 67 Prozent einer der relevanten Trends. 56 Prozent nannten eine Re-Regionalisierung aufgrund von globalen Wertschöpfungsketten für Import und Export, die während der Krise zum Teil massiv gestört waren. Eine eher untergeordnete Rolle spielen aus Sicht der Befragten dagegen die möglichen Trends „Hygiene und Gesundheit“ und „Rezession“. Jeweils 22 Prozent der Geschäftsführer und Vorstände entschieden sich für sie.

Der Abstand zwischen Gewinnern und Verlierern vergrößert sich

Insgesamt überwiegt bei den Unternehmen Zuversicht. 34 Prozent der Befragten stellen laut der Studie ihr Unternehmen „voll und ganz auf Wachstum“ ein. Nur 14 Prozent konzentrieren sich dagegen auf eine Absicherung der Ist-Situation, schreiben die Unternehmensberater. Trotzdem zeigen sich relevante Unterschiede. Munich Strategy unterteilt die Unternehmen der deutschen Bauwirtschaft in Gewinner- und Verliererunternehmen. Seit dem Jahr 2015 sei der Umsatz der Gewinner mit 10,1 Prozent über dreimal so stark gewachsen wie der der Verlierer mit 2,9 Prozent. Der Trend habe sich in der Pandemie weiter verschärft. Bei den Unternehmensgewinnen spielt wiederum der Umsatz der Betriebe aus der Bauwirtschaft eine Rolle. So erwirtschafteten Unternehmen mit Umsätzen von weniger als 100 Millionen Euro nur EBIT-Quoten von 3,2 Prozent. Dagegen kamen Unternehmen mit Umsätzen von über 600 Millionen Euro auf einen Durchschnitt von 4,6 Prozent.

Gewinner setzen auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Digitalisierung und Nachhaltigkeit spielen für die Geschäftsführer und Vorstände von Gewinnerunternehmen eine große Rolle. Laut eigener Angaben investieren die Befragten etwa 40 Prozent ihrer Management-Kapazitäten in die beiden Trends, deren Entwicklung aus Sicht der Studienautoren während der Pandemie ebenfalls beschleunigt wurde. Die Schlagkraft der Top-Unternehmen in der Bauwirtschaft sei hier besonders deutlich geworden, urteilt Munich Strategy und prognostiziert eine beschleunigte Konsolidierung der Bauwirtschaft. So werden Unternehmenskäufe  und -verkäufe für die Top-Bauunternehmen strategisch immer wichtiger. 79 Prozent der Unternehmenslenker konzentrieren sich demnach stärker auf Übernahmen, Internationalisierung und Startups.

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